Werden die Kämpfe im Sudan nicht eingestellt, wird sich auch die Versorgungslage von Millionen Menschen nicht verbessern, betonen UN-Organisationen – und warnen: Ab Februar sind Nahrungsmittelvorräte aufgebraucht.
Die Ernährungssituation im Sudan ist nach Einschätzung mehrerer UN-Organisationen untrennbar mit dem anhaltenden Krieg verbunden. In den westlichen Regionen Sudans führte der Konflikt und der stark eingeschränkte Zugang zu einer drastischen Verschärfung von Hunger und Mangelernährung, teilten die Landwirtschaftsorganisation (FAO), das Welternährungsprogramm (WFP) und das Kinderhilfswerk Unicef am Dienstag mit. Sie forderten erneut ein Ende der Kampfhandlungen und einen sicheren humanitären Zugang.
Laut einer am Montag veröffentlichten Analyse verbesserte sich die Ernährungssicherheit bis September zwar leicht. So seien 21,2 Millionen Menschen (45 Prozent) weiterhin von akuter Ernährungsunsicherheit betroffen. Im Vergleich zum Zeitraum Dezember 2024 bis Mai 2025 seien das 3,4 Millionen Menschen weniger.
Die Organisationen der Vereinten Nationen erklärten, dass “diese fragilen Verbesserungen jedoch stark lokal begrenzt” seien. In den Bundesstaaten Khartum, Al-Dschasira und Sennar hätten die Konflikte abgenommen. Allerdings sei ein Großteil der Infrastruktur beschädigt oder zerstört.
Sie verwiesen auch auf die kommenden Monate. Zwar könne sich die Lage bis Januar 2026 aufgrund der Ernte zunächst verbessern. Anschließend würde sie sich weiter verschärfen, weil Nahrungsmittelvorräte zu Ende gingen.
Geschwächt würde die Bevölkerung zudem durch Malaria sowie den Ausbruch von Cholera und Masern in Gebieten mit zusammengebrochenen Gesundheits-, Wasser- und Sanitärsystemen, hieß es. Das erhöhe das Sterberisiko mangelernährter Kinder zusätzlich. Am stärksten betroffen sind laut Lucia Elmi, Unicef-Direktorin für Nothilfe, Mädchen.