Flucht vor Krieg und Katastrophen bedeutet für Millionen Kinder weltweit das Ende des Schulbesuchs. Mädchen sind im besonderen Maße betroffen. Das muss sich nach Ansicht der UNO-Flüchtlingshilfe ändern.
Mädchen auf der Flucht brauchen gleiche Bildungschancen. Das fordert die UNO-Flüchtlingshilfe zum internationalen Mädchentag am Samstag (11. Oktober). Bildung sei ein grundlegendes Menschenrecht, bleibe aber für Millionen unerreichbar, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Auch sei sie Schlüssel zu Selbstbestimmung, Unabhängigkeit und Resilienz.
Die Organisation, die deutscher Partner des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR) ist, kritisierte auch einen schlechteren Zugang zu Bildung von Mädchen im Vergleich zu Jungen. Etwa in Afghanistan seien vertriebene Mädchen systematisch von Bildung, Beschäftigung und Zugang zum öffentlichen Leben ausgegrenzt. Dabei habe jedes Mädchen – ob in Kabul, Kundus oder Köln – das gleiche Recht auf Bildung, betont die Organisation.
Um das umzusetzen, brauche es gezielte und vielfältige Maßnahmen wie die Schaffung von Schulplätzen für Mädchen sowie angemessene sanitäre Anlagen. Auch müssten Schulwege sicherer und Schulen sichere Orte des Lernens werden. Laut UNO-Flüchtlingshilfe ist dazu eine enge Zusammenarbeit zwischen Familien und Schulen notwendig, um das Vertrauen in Bildungseinrichtungen zu stärken. Das könne Eltern motivieren, ihre Töchter in Schulen zu schicken.
Gefordert sei auch die Zivilgesellschaft: “Um diese Strategien weltweit umzusetzen und das Ungleichgewicht beseitigen zu können, brauchen wir die Unterstützung der Zivilgesellschaft – besonders in Zeiten drastischer Mittelkürzungen durch staatliche Geber”, betonte Mark Ankerstein, Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.