Zum internationalen Tag des Artenschutzes (3. März) rufen Umweltschützer zum Schutz von Wildtieren und ihrer natürlichen Lebensräume auf. „Der Artenschutz ist entscheidend, um das Gleichgewicht in unseren Ökosystemen aufrechtzuerhalten und die Vielfalt des Lebens auf der Erde zu sichern“, sagte die Referentin für Umwelt und Klimaschutz in der evangelischen Landeskirche Hannovers, Mona Gharib, am Sonntag in Hannover. Der Naturschutzbund Nabu appellierte an die niedersächsische Landesregierung, ihre Verantwortung für Artenvielfalt und Biodiversität wahrzunehmen.
„Der Verlust von Arten hat weitreichende Folgen, nicht nur für die Natur, sondern auch für die menschliche Gesellschaft“, betonte die Umweltchemikerin Gharib: „Denn viele unserer Ressourcen und unser Wohlstand hängen on einer gesunden Umwelt ab.“ Gharib leitet in Deutschlands größter evangelischer Landeskirche das Projekt „Biodiversitäts-Check in Kirchengemeinden“, das kirchliche Grundstücke und Friedhöfe zu Stätten der biologischen Vielfalt machen will.
Der Nabu setzte sich insbesondere für die Bewahrung der Buchenwälder und der Moore sowie für den Schutz der Kiebitze und Rebhühner ein. Moore spielten eine entscheidende Rolle für den Klimaschutz, da sie enorme Mengen an Kohlenstoff speicherten. Sie seien zugleich Lebensräume für eine Vielzahl spezialisierter Arten. Der größte Teil Hochmoore sei jedoch für die landwirtschaftliche Nutzung entwässert worden und damit zerstört. Diese Flächen müssten wiedervernässt werden, forderte Nabu-Referentin Renée Gerber. Niedersachsen beherberge 38 Prozent der deutschen Moorflächen.
Die Buchenwälder machten derzeit nur noch 14 Prozent der Waldfläche in Niedersachsen aus, obwohl sie von Natur aus die dominierende Vegetationsform im Land wären, erläuterte Gerber. Die Forstwirtschaft habe jedoch die Nadelbäume gefördert, die aktuell 55 Prozent ausmachten. Diese Monokulturen seien besonders anfällig für den Klimawandel und bedrohten die Artenvielfalt. Der Kiebitz und die Rebhühner wiederum stünden stellvertretend für die Bedrohung vieler Vogelarten, deren Lebensräume durch die intensive Landwirtschaft zerstört würden.
Der weltweite „Tag des Artenschutzes“ („UN World Wildlife Day“) wurde von den Vereinten Nationen ausgerufen, um das Bewusstsein für die Bedeutung der Tier- und Pflanzenwelt zu schärfen und die Anstrengungen zum Schutz gefährdeter Arten zu unterstützen. Im Gedenken an das Washingtoner Übereinkommen zum Artenschutz, das am 3. März 1973 unterzeichnet wurde, wird er jährlich am 3. März begangen.