Mehr als die Hälfte aller Frauen in Niedersachsen hat einer aktuellen Umfrage zufolge die Absicht, Kinder zu bekommen. Die Entscheidung, Mutter zu werden, hänge dabei stärker als früher von den passenden Rahmenbedingungen ab, teilte das niedersächsische Sozialministerium am Donnerstag in Hannover mit. Besonders wichtig sind den Frauen dabei stabile Partnerschaften, finanzielle Sicherheit sowie die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Das Ministerium hatte die Umfrage eines Freiburger Instituts zuvor bei einer Tagung vorgestellt. Niedersachsen ist bundesweit das Land mit der höchsten Geburtenrate.
Für die repräsentativen Umfrage hatte das „Sozialwissenschaftliche Forschungsinstitut zu Geschlechterfragen“ im vergangenen Jahr 1.889 Frauen zwischen 20 und 44 Jahren zu ihrer Familienplanung und Kinderwünschen sowie über Schwangerschaft, Partnerschaft und Verhütung befragt. 31 Prozent von ihnen gaben an, dass sie aus finanziellen Gründen und wegen der aktuellen Krisen keine Kindern bekommen möchten. 24 Prozent bemängelten, dass es keine ausreichende Möglichkeiten gebe, Beruf und Care-Arbeit zu vereinbaren.
Fast alle Frauen erklärten, dass sie berufstätig sein möchten, sobald ihre Kindern in die Grundschule kommen. 86 Prozent möchten bereits arbeiten, wenn ihr jüngste Kind drei Jahre alt ist. Das Freiburger Institut befragte Mitte 2024 zugleich Frauen in Baden-Württemberg, Berlin und Sachsen.