Umfrage: Große Mehrheit wünscht Kinderrechte im Grundgesetz
Vier von fünf Deutschen sind laut einer aktuellen Umfrage für die Aufnahme von Kinderrechten in das Grundgesetz. Mit Blick auf die Bundestagswahl wünschten sich außerdem 64 Prozent der Befragten, dass Kinderrechte bei politischen Entscheidungen eine größere Rolle spielen, wie die Kindernothilfe zur Veröffentlichung ihrer Studie am Montag in Duisburg mitteilte. Die Umfrage zum internationalen Tag der Kinderrechte am 20. November zeige, dass sich die Mehrheit der Deutschen von der Politik „ein beherzteres Vorgehen im Sinne der Kinder“ wünsche, erklärte die Vorstandsvorsitzende des Hilfswerks, Katrin Weidemann.
Für eine Verankerung der Kinderrechte im Grundgesetz sprachen sich den Angaben zufolge 82 Prozent der Befragten aus. 72 Prozent der Teilnehmerinnen und Teilnehmer finden demnach, dass Kinder in politischen und gesellschaftlichen Prozessen mehr Gehör finden sollten. Die Rechte von Kindern seien in Deutschland nicht ausreichend geschützt, meinten 40 Prozent.
Gewalt ist nach Auffassung von 80 Prozent der Befragten die größte Bedrohung für Mädchen und Jungen. Danach kommen Belastungen durch Flucht und Migration, die Kinder selbst als Betroffene erleben (61 Prozent), gefolgt durch die Klimakrise, die in rund der Hälfte der Antworten genannt wurde. Für die repräsentative Studie hatte das von der Kindernothilfe beauftragte Marktforschungsunternehmen Bonsai Research im Oktober 1.026 Menschen zwischen 18 und 80 Jahren befragt.
Die Kindernothilfe ist nach eigenen Angaben eine der größten Kinderrechtsorganisationen in Europa. Seit mehr als 60 Jahren unterstützt sie weltweit Kinder und Jugendliche in schwierigen Lebenssituationen.