Die Bauarbeiten rund um die Nürnberger Zeppelintribüne zum Lern- und Begegnungsort sind im vollen Gange. „Wir lassen Steine sprechen, auch wenn die Zeitzeugen nicht mehr da sind“, sagte Nürnbergs Oberbürgermeister Marcus König (CSU) bei der Vorstellung des Baufortschritts am Mittwoch vor Ort. Das Ziel sei, den historischen Ort aus der NS-Zeit für künftige Generationen zu erhalten und die Bildungs-, Kultur- und Freizeitangebote vor Ort auszubauen. Dafür sind mehrere Bauabschnitte eingeplant. Die Zeppelintribüne ist eine von 1935 bis 1937 errichtete Tribüne auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände in Nürnberg, auf dem während der NS-Zeit die Reichsparteitage stattfanden.
Seit Ende 2024 laufen die Baumaßnahmen. Bereits abgeschlossen seien die Rohbauarbeiten am früheren Bahnhof Dutzendteich, der künftig als Ankunfts- und Informationsort dienen soll. An der Zeppelintribüne können laut Stadt nach dem umfangreichen Gerüstaufbau nun die Arbeiten an der Fassade beginnen. Die Fertigstellung des Gesamtprojekts sei für 2030 geplant. Von den 88,3 Millionen Euro Kosten übernehmen Bund und Freistaat knapp 64 Millionen Euro.
„Dieser Ort ist für ganz Deutschland und die gesamte Gesellschaft wichtig“, sagte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) bei der Vorstellung. Daher werde die Stadt Nürnberg nicht mit den Kosten allein gelassen. Parallel dazu müsse auch das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände weiter gestärkt werden, so Söder. Die größte Gefahr für die Demokratie bestehe im „einfach Geschehenlassen“, deshalb müsse sie mit aktiver Erinnerungs- und Bildungsarbeit gestärkt werden. (3201/15.10.2025)