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Türkische Gemeinde kritisiert “Stadtbild”-Äußerung von Merz

Nach den umstrittenen „Stadtbild“-Aussagen von Kanzler Merz übt die Türkische Gemeinde deutliche Kritik. Vorsitzender Sofuoglu wirft ihm vor, zu spalten statt Lösungen für soziale Probleme zu suchen.

Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu warnt vor pauschaler Kritik an Vielfalt in deutschen Städten
Der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu warnt vor pauschaler Kritik an Vielfalt in deutschen StädtenImago / photothek

Die „Stadtbild“-Äußerung von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) stößt beim Vorsitzenden der Türkischen Gemeinde in Deutschland, Gökay Sofuoglu, auf deutliche Kritik. „Herr Merz versucht, zu polarisieren, statt darüber zu reden, wie die Gesellschaft zu gestalten ist“, sagte Sofuoglu dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. Es gebe im Stadtbild zwar immer mehr Armut, Obdachlose und geschlossene Läden. Das habe aber „weniger mit der Vielfalt der Städte zu tun als mit sozioökonomischen Veränderungen, für die die Regierung zuständig ist“.

CDU-Chef betont neue inhaltliche Linie nach “Stadtbild”-Äußerung

Merz hatte in der vergangenen Woche im Zusammenhang mit Migration von einem „Problem im Stadtbild“ gesprochen und als Lösung auf Abschiebungen verwiesen. Am Montag verteidigte er seine umstrittenen Äußerungen. Zugleich kündigte er eine stärkere inhaltliche Auseinandersetzung seiner Partei mit den Positionen der AfD an.

Sofuoglu sagte: „In Stuttgart haben 60 Prozent der unter 18-Jährigen einen Migrationshintergrund.“ Das seien Menschen, die friedlich miteinander lebten. „Das ist einfach die Realität.“