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Trauerfeier für Leipziger Ehrenbürger und Theologen Magirius

In der Leipziger Nikolaikirche haben am Donnerstag Angehörige und Wegbegleiter Abschied von dem evangelischen Theologen Friedrich Magirius (1930-2025) genommen. Magirius war am 13. Oktober im Alter von 95 Jahren in Leipzig gestorben. Von 1982 bis zur Pensionierung 1995 war er Superintendent für den Kirchenbezirk Leipzig-Ost und gestaltete gemeinsam mit dem Nikolaikirchenpfarrer Christian Führer die bekannten Leipziger Friedensgebete. Im Mai 2022 wurde Magirius zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt.

Zur Trauerfeier an der langjährigen Wirkungsstätte des Theologen versammelten sich laut einem Sprecher der Stadt mehrere hundert Menschen. Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) hatte zuvor erklärt, Magirius hinterlasse ein großes Vermächtnis. Er habe immer die Gerechtigkeit und das friedvolle, demokratische Miteinander im Blick behalten. Die Beisetzung sollte auf ausdrücklichen Wunsch der Familie im engsten Kreis unter Ausschluss der Öffentlichkeit erfolgen.

Der 1930 in Dresden geborene Magirius war nach dem Studium in Berlin und Greifswald unter anderem als Pfarrer in Einsiedel (heute Chemnitz), an der Dresdener Kreuzkirche und der Leipziger Nikolaikirche tätig. Für sein Engagement in der deutsch-polnischen Versöhnungsarbeit erhielt der Theologe 2005 die Ehrenbürgerwürde der Stadt Krakau.

Während der friedlichen Revolution moderierte Magirius von Januar bis Mai 1990 den Runden Tisch in Leipzig. Er übernahm das übergangsweise eingerichtete Amt des Stadtpräsidenten und half bis 1994 entscheidend mit, die Stadtverwaltung nach den neuen Gegebenheiten umzustrukturieren.