Toleranz-Preis für Margot Friedländer und Delphine Horvilleur

Das Jüdische Museum Berlin hat die 103 Jahre alte Holocaust-Überlebende Margot Friedländer und die französische Autorin und Rabbinerin Delphine Horvilleur mit dem 23. „Preis für Verständigung und Toleranz“ geehrt. Margot Friedländer engagiere sich als Zeitzeugin seit vielen Jahren und trotz ihres hohen Lebensalters „mit schier unfassbarer Kraft gegen Hass und Ausgrenzung“, heißt es in der Begründung für die für Samstagabend geplante Preisvergabe. Sie setze sich für Toleranz und Menschlichkeit, Freiheit und Demokratie ein und motiviere zum Engagement gegen Antisemitismus und Rassismus. Die 50-jährige Delphine Horvilleur arbeite seit langem intensiv mit muslimischen und christlichen Intellektuellen und Geistlichen zusammen und suche den Dialog zwischen den Religionen.

Mit der undotierten Auszeichnung werden nach Museum-Angaben Persönlichkeiten aus Kultur, Politik und Wirtschaft gewürdigt, die sich auf herausragende Weise um die Förderung der Menschenwürde, der Völkerverständigung, der Integration von Minderheiten und des Zusammenlebens unterschiedlicher Religionen und Kulturen verdient gemacht haben. Das Jüdische Museum Berlin verleiht den „Preis für Verständigung und Toleranz“ seit 2002 gemeinsam mit dem Freundeskreis des Museums. Bisherige Preisträger waren unter anderem der Pianist und Dirigent Daniel Barenboim, Literaturnobelpreisträger Imre Kertész, die Schauspielerin Iris Berben, Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller sowie die Altbundeskanzler Helmut Kohl und Angela Merkel (beide CDU).