Togo wählt nach umstrittener Verfassungsreform neues Parlament
Überschattet von einer umstrittenen Verfassungsänderung wird morgen (Montag) in Togo ein neues Parlament gewählt. 4,2 Millionen Wählerinnen und Wähler sind registriert, um die 113 Abgeordneten zu wählen. Die Regierungspartei „Union für die Republik“ hat bisher im Parlament die absolute Mehrheit und wird sie Beobachtern zufolge auch behalten.
In dem westafrikanischen Land war Mitte April eine Verfassungsreform verabschiedet worden, von der Kritiker befürchten, dass sie die Macht des amtierenden Präsidenten Faure Gnassingbé stärkt. Unter anderem soll in Zukunft das Parlament den Staatschef wählen, nicht mehr das Volk direkt. Die ursprünglich für den 20. April angesetzte Wahl war wegen der Änderung verschoben worden.
Die Familie Gnassingbé ist seit 1967 an der Macht. Der Vater von Faure Gnassingbé, Eyadéma Gnassingbé, war nach einem Militärputsch an die Macht gekommen und regierte das Land mit harter Hand. Nach seinem Tod 2005 erklärte das Militär Faure Gnassingbé zum Nachfolger, im selben Jahr gewann der heute 57-Jährige die Präsidentschaftswahlen. 2025 endet seine vierte Amtszeit.