Die französische Philosophin Corine Pelluchon erhält den Dr. Leopold Lucas-Preis der Evangelischen Fakultät der Universität Tübingen. Die mit 50.000 Euro dotierte Auszeichnung würdige ihre Beiträge zu Fragen des Tierwohls, der Klimakrise und der Stärkung der pluralistischen Demokratie, teilte die Universität am Mittwoch mit. Die Preisverleihung findet am 13. Mai in Tübingen statt. „Mit ihrer Arbeit liefert Pelluchon wertvolle Impulse für eine lebenswerte Zukunft“, hieß es weiter.
Besonders hervorzuheben sei Pelluchons Engagement für Tierrechte. „Sie erkennt Tiere als empfindsame Subjekte an und fordert umfassende Schutzrechte für sie ein“, teilte die Uni mit. Die Professorin fordere ein Umdenken zu einem „Zeitalter des Lebendigen“, das ein friedliches und gerechtes Zusammenleben von Menschen und nichtmenschlichen Lebewesen in den Mittelpunkt stellt. „Dabei verliert sie sich nicht in einem naiven Optimismus, sondern will begründete Hoffnung auf eine Verbesserung stiften“, heißt es weiter. Pelluchon ist Professorin für politische Philosophie und angewandte Ethik an der Université Gustave Eiffel in Paris.
Der mit 20.000 Euro dotierte Dr. Leopold Lucas-Preis für Nachwuchswissenschaftler geht der Hochschule zufolge an den Philosophen Bahadir Eker. Mit seiner Dissertation lege er „einen hochoriginellen und anspruchsvollen Beitrag zur komplexen Debatte über die Metaphysik der Zeit vor“, heißt es in der Mitteilung.
Der Dr. Leopold Lucas-Preis würdigt hervorragende Leistungen auf den Gebieten der Theologie, Geistesgeschichte, Geschichtsforschung und Philosophie. Die Auszeichnung wurde gestiftet vom Sohn des 1943 im Konzentrationslager Theresienstadt ermordeten Rabbiners Leopold Lucas.