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Thüringer Gedenken an Novemberpogrome und Mauerfall

Mit Andachten, Konzerten, Lesungen und Gedenkwegen erinnern Thüringer Kirchengemeinden am 9. November an die Novemberpogrome von 1938 und den Mauerfall von 1989. Vielfach planten Gemeinden gemeinsam mit zivilgesellschaftlichen Initiativen Veranstaltungen, um der Opfer zu gedenken und ein Zeichen für Frieden und Toleranz zu setzen, teilte das Landeskirchenamt in Erfurt am Dienstag mit.

In Apolda erinnert den Angaben zufolge der „Freundeskreis Glockenstadtmuseum“ in der Martinskirche an die Ereignisse von 1938. Der Abend beleuchte die wachsende Diskriminierung der jüdischen Bevölkerung in Deutschland ab 1933. In Bad Langensalza beginne das Gedenken am Abend mit einer Andacht in der Marktkirche. Anschließend führt ein Gedenkweg entlang der Stolpersteine zu ehemaligen Wohnorten jüdischer Bürgerinnen und Bürger. Die jüdische Landesgemeinde Thüringen lädt ebenfalls für Sonntag zu einer Gedenkveranstaltung auf dem jüdischen Friedhof in Erfurt ein.

Das Gedenken am Sonntag in Altenburg erfolgt in Kooperation von Stadt und ökumenischem Arbeitskreis der Stadtkirche St. Bartholomäi. Mitarbeitende des Theaters Altenburg-Gera tragen dabei Passagen aus dem Buch „Schicksalstage“ vor, das das jüdische Leben in Altenburg um 1938 thematisiert.

In der Nacht zum 10. November 1938 wurden in ganz Deutschland Synagogen in Brand gesetzt, jüdische Geschäfte zerstört und tausende Menschen verhaftet, misshandelt oder getötet. Die Pogromnacht markiert den Übergang von Diskriminierung zur systematischen Vernichtung jüdischer Menschen im Nationalsozialismus.