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Theologin Eckholt: Konzil-Fragen stellen sich heute neu

Neue Blickwinkel: Theologin Margit Eckholt sieht das Konzil im Zeichen der Synodalität. Sie fordert globale Perspektive und mehr Verantwortung für Frauen.

60 Jahre nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil (1962 – 1965) stellen sich die dort aufgeworfenen Fragen unter einem neuen Blickwinkel, sagt Margit Eckholt. Die Osnabrücker Professorin für Dogmatik und Fundamentaltheologie erklärte am Freitag im katholischen Portal “Kirche und Leben”, das Vermächtnis von Papst Franziskus und der Auftrag seines Nachfolgers Papst Leo XIV. stellten die Erinnerung an das Konzil ins Zeichen der Synodalität.

Laut Eckholt stehen heute die Perspektive der Ortskirche des Südens und die Perspektive der Frauen auf der Tagesordnung: “Wenn das ortskirchliche Prinzip ernst genommen wird, bedeutet dies, dass bei allen Fragen, die Reform kirchlicher Strukturen in synodalen Zeiten betreffend, den kontinentalen Perspektiven zentrale Relevanz zukommt und mit ihnen der Auseinandersetzung mit Conquista und Kolonialismus, mit Machtasymmetrien in einer globalisierten Welt und Kirche.” Schließlich lebten etwa drei Viertel der katholischen Bevölkerung in Regionen des Südens.

60 Jahre nach dem Konzil müsse die Perspektive der Frauen “in synodalen Zeiten auch die Struktur von Kirche prägen”, das bedeute: “Die Tür für Frauen in Leitungspositionen und Ämtern in der Kirche muss geöffnet werden.”