Teilnehmer suchen beim Kongress Austausch – und Entspannung

Hannovers größte Halle ist gerade groß genug: 10.000 Menschen sind zum „Willow Creek“-Kongress gekommen.

Etwa 10.000 Teilnehmer haben sich in der Tui-Arena zum Kongres versammelt
Etwa 10.000 Teilnehmer haben sich in der Tui-Arena zum Kongres versammeltThorsten Indra/ Willow Creek

Hannover. Rund 10.000 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiter aus Kirchen im deutschsprachigen Raum suchen noch bis Sonnabend in Hannover nach neuen Impulsen für ihre Gemeindearbeit. Der Leitungskongress in der Tui-Arena ist der zweitgrößte in der Geschichte der christlichen Organisation "Willow Creek" mit Wurzeln in den USA, sagte der Vorsitzende von Willow Creek Deutschland, Ulrich Eggers, am Donnerstag in Hannover. Unter dem Motto "Zukunft – Hoffnung – Kirche" feiert die Bewegung zudem das 20-jährige Bestehen der Kongresse in Deutschland.
In den Vorträgen mit Musik, Theater und Film soll es auch um die Herausforderungen durch die Flüchtlingssituation gehen. Es reiche nicht mehr, nur etwas für Menschen in Not zu geben, sagte der Professor für Praktische Theologie an der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Michael Herbst. "Wir müssen von einer Haltung des Gebens zu einer Haltung des Teilens kommen." Das könne vor allem die Kirche gut vermitteln.

Wenige katholische Besucher

Auf dem Leitungskongress könnten die Kirchenmitglieder im Gespräch mit anderen Gläubigen auftanken, sich austauschen und neue Kenntnisse gewinnen. Zehn Vorträge von Referenten aus Deutschland, USA, Australien, Uganda und der Schweiz sollen die Kongressbesucher für ihre Arbeit inspirieren. Zu den Referenten zählen unter anderem der Vorsitzende der Deutschen Evangelischen Allianz, Michael Diener, und der amerikanische Pastor, der die Gemeinde 1975 in South Barrington bei Chicago gegründet hat, Bill Hybels. Auf einer Messe stellen christliche Initiativen ihre Arbeit vor.
Rund 44 Prozent der Kongressbesucher gehörten der evangelischen Landeskirche an, hieß es. Der überwiegende Rest verteile sich auf unterschiedliche Freikirchen. Nur gut zwei Prozent seien Katholiken.

Woher "Willow Creek" kommt

Willow Creek Deutschland veranstaltet den Leitungskongress alle zwei Jahre. Die Willow-Creek-Vereinigung wurde 1992 als Netzwerk zwischen christlichen Gemeinden gegründet. Zu diesem Netz gehören heute weltweit etwa 11.000 Gemeinden. "Willow Creek Deutschland" arbeitet überkonfessionell. Die Organisation gehört unter anderem zur Deutschen Evangelischen Allianz und ist Mitglied der Arbeitsgemeinschaft missionarischer Dienste. (epd)