Tagesstätte für Flüchtlinge am Hauptbahnhof eröffnet

Flüchtlinge auf der Durchreise nach Skandinavien finden auf der Fläche des Wohlfarhtsverbands Schutz vor Kälte – und neugierigen Blicken.

Ein Obdach für Flüchtlinge bietet die neue Unterkunft
Ein Obdach für Flüchtlinge bietet die neue UnterkunftThomas Lohnes / epd

Hamburg. Der Paritätische Wohlfahrtsverband Hamburg hat im Bieberhaus am Hauptbahnhof eine Tagesaufenthaltsstätte für Flüchtlinge eröffnet. Sie richtet sich an Menschen, die meist auf der Durchreise nach Skandinavien sind und vorübergehend am Hauptbahnhof stranden, wie der Verband mitteilte. Die 900 Quadratmeter große Fläche in der ersten Etage sei täglich von 8 bis 22 Uhr geöffnet und biete Flüchtlingen und Helfern eine feste Unterkunft, die vor Regen, Wind und Kälte schützt, aber auch vor neugierigen Blicken. Sie steht bis August 2016 mietfrei zur Verfügung.
Der Paritätische hatte Ende Oktober für beheizbare Zelte mit Fußboden für Kinderbetreuung, Kleiderkammer und medizinische Versorgung gesorgt. Diese Einrichtungen sollten nun im Laufe des Montag ins Bieberhaus umziehen. Außerdem werden zwei Büros sowie ein Mitarbeiterraum für die selbst organisierte Helfergruppe eingerichtet. Die Zelte auf dem Hachmannplatz werden nacheinander abgebaut, sobald sie nicht mehr benötigt werden, so der Verband.

"Baby-Mobil" im Einsatz

"Wir freuen uns, dass wir für die Leitung der Tagesstätte drei Mitarbeiter gewinnen konnten, die über große Erfahrung als freiwillige Helfer am Hamburger Hauptbahnhof verfügen", sagte Joachim Speicher, Geschäftsführer des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes Hamburg. Die medizinische Versorgung sei auch im Bieber-Haus dank des ehrenamtlichen Engagements von Ärzten, Sanitätern und Pflegekräften sichergestellt. Das "Baby-Mobil" werde ab sofort eng vom Deutschen Kinderschutzbund begleitet. 
Das Konzept für das Bieberhaus habe der Paritätische gemeinsam mit der Al-Nour-Moschee, Bahnhofsmission, Caritas, Hoffnungsorte Hamburg, dem Kirchenkreis Hamburg-Ost, dem Zentralen Koordinierungsstab Flüchtlinge der Stadt und den freiwilligen Helfern erarbeitet, hieß es. (epd)