Synode wählt Britta Carstensen zur Pröpstin

Die Gemeindepastorin gewinnt mit großem Vorsprung. Gleich nach ihrer Wahl nennt sie wichtige Bereiche kirchlicher Arbeit.

Gratulation: Präses Christoph de Boor beglückwünscht die neue Pröpstin Britta Carstensen
Gratulation: Präses Christoph de Boor beglückwünscht die neue Pröpstin Britta CarstensenDaniel Vogel / kirche-mv.de

Güstrow/Neustrelitz. Britta Carstensen (50), Pastorin der mecklenburgischen Kirchengemeinde Mölln-Breesen, ist zur Pröpstin in der Propstei Neustrelitz im Kirchenkreis Mecklenburg gewählt worden. Für Carstensen stimmten in Güstrow im ersten Wahlgang 28 der 37 anwesenden Mitglieder der Kirchenkreissynode. Auf den Gegenkandidaten, Jörg Albrecht (49) aus der Kirchengemeinde St. Michael Neubrandenburg, entfielen 9 Stimmen.Carstensen wird Nachfolgerin von Pröpstin Christiane Körner, die nach 12 Jahren nicht noch einmal kandidiert hat.
Britta Carstensen wurde in Kiel geboren. Nach ihrem Theologiestudium arbeitete sie zunächst als Gemeindepastorin in Süderstapel und war seit 2002 als Religionslehrerin und in der Studenten- und Schulseesorge in Mecklenburg aktiv. Im Juli 2011 wechselte sie in die Gemeinde Mölln und Breesen (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte). Die 50-jährige Theologin ist mit einem Richter verheiratet, das Paar hat drei Kinder.

"Die Entdeckung der Liebe Gottes"

„Ich danke für das großes Vertrauen und wünsche uns allen eine gute Zusammenarbeit“, sagte die neue Pröpstin unmittelbar nach ihrer Wahl. Bei der Vorstellung zuvor hatte sie davon gesprochen, dass sie „die Entdeckung der Liebe Gottes“ als große Befreiung in ihrem bisherigen Leben empfunden habe. Vor diesem Hintergrund plädierte sie für „eine Kirche, die sich intensiv nach außen öffnet, um ihres guten Auftrags willen“. Ein wichtiger Bereich dabei sei die religiöse Bildung von Kindern oder der Schutz von Flüchtlingen. Im Hinblick auf den laufenden Kirchenkreisprozess „Stadt, Land, Kirche – Zukunft in Mecklenburg“ brauche es Mut für Veränderungen und nötige Weichenstellungen.
Nur einen Tag später ist die bisherige Pröpstin Christiane Körner in der Stadtkirche aus ihrem Amt verabschiedet worden. Leidenschaftlich habe Körner den mecklenburgischen Osten vertreten, sagte der Schweriner Bischof Andreas von Maltzahn in seiner Ansprache. Insbesondere hob der Bischof Körners Mut zu Veränderungen hervor. "Wir werden Dich, Deine Wärme und Emotionalität vermissen", so von Maltzahn.

Scheidende Pröpstin kümmert sich bald um Vikare

In ihrer Predigt schlug Christiane Körner einen Bogen von der aktuellen Zeit großer Solidarität mit Flüchtlingen und zugleich tiefer Spannungen zum Weg ihrer evangelischen Kirche. Auch vieles sei am Wachsen: die Zusammenarbeit unter Mitarbeitern und Gemeinden sowie mit Kommunen, Künstlern, Landwirten, Unternehmern. "Es ist Freude und Kraft zu spüren, wo es so geschieht", sagte die Theologin. Sie wird künftig als Regionalmentorin für die Ausbildung der Vikare tätig sein.
Zahlreiche Vertreter aus den 47 Kirchengemeinden der Propstei Neustrelitz, aus der Kirchenkreissynode Mecklenburg und dem Kirchenkreisrat sowie Freunde und Wegbegleiter waren in die Stadtkirche Neustrelitz und ins Borwinheim gekommen, um sich persönlich für das gute Miteinander zu bedanken.
Das Propstamt im Evangelisch-Lutherischen Kirchenkreis Mecklenburg wurde bisher von einer Pröpstin und drei Pröpsten in gemeinsamer Verantwortung wahrgenommen. Die Pröpste haben ihren Sitz in Wismar, Parchim, Rostock und Neustrelitz. Mecklenburg ist einer von 13 Kirchenkreisen in der Nordkirche. In ihm gibt es 255 Kirchengemeinden mit insgesamt 178.000 Gemeindegliedern. (epd)