Die Evangelische Landeskirche in Württemberg hat am Samstag ihre 16. Landessynode beendet. Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl dankte den ehrenamtlichen Synodalen für ihr Engagement in einer Zeit des Umbruchs und rief zu mehr Geschlossenheit bei strittigen Fragen auf. Besonders bedauerte er, dass bei der Trauung gleichgeschlechtlicher Paare keine Einigung erzielt werden konnte. „Wir müssen Brücken zwischen unterschiedlichen Schriftverständnissen bauen“, sagte Gohl im Stuttgarter Hospitalhof.
Er erinnerte an zentrale Vorhaben der vergangenen sechs Jahre – darunter die Einführung regionaler Verwaltungen, das Klimaschutzgesetz und den PfarrPlan 2030. Die Corona-Pandemie habe die Kirche vor große Herausforderungen gestellt, aber auch die Digitalisierung vorangebracht. Gohl mahnte zudem eine konsequente Aufarbeitung sexualisierter Gewalt und Entlastung für Haupt- und Ehrenamtliche an.
Synodenpräsidentin Sabine Foth zog ein positives Fazit der Amtszeit. Die Synode habe trotz Krisen „vertrauensvoll und lösungsorientiert“ gearbeitet. Sie hob die enge Zusammenarbeit mit dem Oberkirchenrat und die finanzielle Konsolidierung der Kirche hervor. Zugleich warb Foth für mehr Kooperation zwischen der württembergischen und der badischen Landeskirche: „Über den Tellerrand hinauszublicken, tut uns gut.“
In der Evangelischen Landeskirche in Württemberg stehen am 30. November Kirchenwahlen an, bei denen auch ein neues Kirchenparlament gewählt wird. Die Landessynode wird alle sechs Jahre direkt von den Gemeindegliedern gewählt. Damit ist die württembergische Landeskirche die einzige Kirche innerhalb der Evangelischen Kirche in Deutschland, die nach dem Prinzip der Urwahl ihre Mitglieder in die Synode wählt.(2132/25.10.2025)