Artikel teilen:

Synode berät über Einsparungen und Priorisierung von Arbeitsfeldern

Die Evangelische Landeskirche in Baden muss ab dem Jahr 2032 jährlich 50 Millionen Euro sparen. Kürzungen von 38 Millionen Euro wurden bereits auf den Weg gebracht. Ab Sonntag diskutiert die Landessynode weitere Sparmaßnahmen. Beraten werden soll auch darüber, welche Arbeitsfelder besonders wichtig sind und „wie wir uns hier positionieren“, erläutert Synodalpräsident Axel Wermke im Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd).

epd: Die Evangelische Landeskirche in Baden will sich zukunftsfähig aufstellen und muss sparen. Über weitere Einsparungen in Höhe zwölf Millionen Euro berät die Synode ab Sonntag. Wie schwierig wird das?

Wermke: Bei der Frühjahrstagung und den dort besprochenen sogenannten „Eckpunkten“ für den kommenden Haushalt wurden bereits Einsparungen in Höhe von etwa 38 Millionen Euro eingeplant, die im zu beschließenden Haushalt 2026/27 entsprechend umzusetzen sind. Weitere Einsparungen sollen in Höhe von etwa 12 Millionen Euro verwirklicht werden.

Darum wurde in Klausursitzungen und Sondersitzungen der Ausschüsse gerungen. Die Ergebnisse dieser Beratungen werden der Landessynode nun bei der Herbsttagung vorgelegt, debattiert und vermutlich in Teilen umgesetzt werden können. Dabei muss festgestellt werden, dass sich die Einsparungen nicht in voller Höhe im nächsten Doppelhaushalt auswirken können, sondern zum Teil auf einen längeren Zeitraum ausgelegt sind.

epd: Gibt es Bereiche, in denen keineswegs gespart werden soll?

Wermke: Hierüber wurde in den oben erwähnten Sitzungen gesprochen, Priorisierungsvorschläge werden vorgelegt. Ich kann mir nicht vorstellen, dass wir in einem oder mehreren Bereichen keinerlei Einsparungen vornehmen werden. Allerdings müssen wir darüber beraten, welche Bereiche uns besonders wichtig sind als Arbeitsfelder unserer Kirche und wie wir uns hier positionieren.

epd: Ein weiteres Thema ist die Inklusion. Es gibt bereits einen landeskirchlichen Aktionsplan, was soll geändert werden?

Wermke: Der bisherige Plan läuft mit dem Jahr 2025 aus. Wir sind aber alle davon überzeugt, dass es notwendig ist, einen fortführenden Plan aufzulegen, der dann bis ins Jahr 2031 gelten soll. Dabei werden aus den Erfahrungen der letzten fünf Jahre Konsequenzen gezogen, bestimmte Aktivitäten verstärkt und neue Ziele aufgenommen.

Es wird eine neue Untergliederung in Handlungsfelder vorgenommen, und es werden die Ziele für diese Handlungsfelder festgelegt und deutlich definiert. Ein Beispiel: Das religionspädagogische Institut der Landeskirche stellt Lehrmaterial für den inklusiven und ziel-differenzierten Religionsunterricht bereit.

Ein anderes Beispiel ist, dass Fortbildungen in der Landeskirche entwickelt und angeboten werden, die dazu befähigen, Kasualien künftig inklusiv zu gestalten. Wie man sieht, eine deutliche Konkretisierung und auf die Praxis bezogene Forderungen. (2641/17.10.2025)