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Synodalsenior der Böhmischen Brüder bei Reformationsgottesdienst

Beim Reformationsgottesdienst im Ulmer Münster wird Pfarrer Pavel Pokorny, Synodalsenior der Evangelischen Kirche der Böhmischen Brüder, die Predigt halten. Als Synodalsenior leitet Pokorny die Synode, das Kirchenparlament der Kirche der Böhmischen Brüder, die in Tschechien rund 60.000 Mitglieder hat. Damit sind die Böhmischen Brüder, die auf den 1415 in Konstanz hingerichteten Reformator Jan Hus zurückgehen, die drittgrößte christliche Kirche in Tschechien, wie das Dekanat Ulm mitteilte.

Allerdings gehören in Tschechien nicht einmal acht Prozent der Bevölkerung einer Kirche an. Die Böhmischen Brüder bildeten sich 1918 nach dem Ersten Weltkrieg aus zwei evangelischen Kirchen. Frauen wurden bereits 1953 zum Pfarramt zugelassen. Heute sind die Böhmischen Brüder, eine Partnerkirche der Evangelischen Kirche im Rheinland, neben Verkündigung und Seelsorge auch sozial stark engagiert und unterstützen Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine.

Der Reformationstag, der immer am 31. Oktober an den Thesenanschlag des Reformators Martin Luthers 1517 an der Wittenberger Schlosskirche erinnert, wird traditionell in Ulm mit einem Festgottesdienst im Münster, der größten protestantischen Kirche Deutschlands, begangen. (2585/13.10.2025)