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Synodaler Weg in Italien verabschiedet Abschlussdokument

Wie in Deutschland ist auch die katholische Kirche in Italien in einem Gärungsprozess. In Rom beschloss die Synodale Versammlung am Wochenende ihr Abschlussdokument. Nun wird die Bischofskonferenz darüber diskutieren.

Die Synodale Versammlung der katholischen Italienischen Bischofskonferenz (CEI) hat das Abschlussdokument des Reformprozesses Synodaler Weg angenommen. Von 809 Teilnehmern stimmten 781 für das Dokument mit dem Titel “Sauerteig des Friedens und der Hoffnung”, wie die CEI am Wochenende in Rom mitteilte. Nun liege es an den Bischöfen, “alles aufzugreifen, Prioritäten zu erkennen und alte und neue Kräfte einzubeziehen, um den Worten Gestalt zu verleihen – Kollegialität und Synodalität”, sagte CEI-Präsident Kardinal Matteo Zuppi.

Der Synodalen Versammlung gehören neben Bischöfen auch Laienvertreter an. Ähnlich wie bei der gleichnamigen Reformdebatte in Deutschland geht es auch beim italienischen Synodalen Weg vor allem um die Themen Macht, Priestertum und Sexualmoral sowie um die Rolle der Frauen in der Kirche. Das nun beschlossene Dokument werde Hauptthema der CEI-Vollversammlung im November sein, kündigte Kardinal Zuppi an. Dazu werde eine noch zu ernennende Gruppe von Bischöfen entsprechende Beschlussvorlagen vorbereiten.

Das nun verabschiedete Dokument besteht aus drei Teilen: “Die synodale und missionarische Erneuerung der Mentalität und kirchlichen Praxis”, “Die synodale und missionarische Bildung der Getauften” und “Die Mitverantwortung in der Mission und in der Leitung der Gemeinschaft”. Indem sie das Erbe von Papst Franziskus und die Ermahnung von Leo XIV. aufgreife, beabsichtige die italienische Kirche, “‘Sauerteig des Friedens und der Hoffnung'” in einer Gesellschaft zu sein, die zunehmend von Krisen und globalen Spannungen geprägt ist; dabei stehen Frieden, Gerechtigkeit und die Sorge um die Schöpfung im Zentrum der kirchlichen Mission”, hieß es in der Mitteilung.

Das Abschlussdokument des Synodalen Weges habe die Auseinandersetzung mit Missbrauchsfällen, “einer der schmerzlichsten Seiten der jüngeren Kirchengeschichte”, nicht gescheut. “Ein weiteres kontrovers diskutiertes Thema war die Stärkung der Rolle der Frauen in der Kirche sowie die Rolle der Laien, etwa in “pastoralen Teams”.

Zudem gibt es den Aufruf an die Diözesen, “Initiativen für den Rückzug von Kreditinstituten zu unterstützen, die an der Produktion und dem Handel von Waffen beteiligt sind, sowie für das Verbot des Besitzes und der Nutzung von Atomwaffenarsenalen und für das Recht auf Gewissensverweigerung”. Schließlich wurden auch die Themen Diskriminierung und Begleitung von homosexuellen und Transgender-Personen behandelt. Zudem ging es den Angaben nach um die Begleitung von Menschen, die in der Kirche integriert sein wollten, aber aufgrund von “Situationen, die vom Sakrament der Ehe abweichen, am Rande des kirchlichen und sakramentalen Lebens stehen”.