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Studie zu Palästina-Demo: Deutsche mit Abitur, die links wählen

Einer Umfrage unter Teilnehmenden der „All Eyes on Gaza“-Demonstration Ende September in Berlin ist die Mehrheit der palästina-solidarischen Demonstrierenden unzufrieden mit der aktuell gelebten Demokratie, steht aber hinter der Gesellschaftsform. Zudem würden fast zwei Drittel der Teilnehmenden die Linkspartei wählen, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten Analyse der Freien Universität Berlin und des Instituts für Protest- und Bewegungsforschung hervorgeht.

Zudem hätten 86 Prozent der Teilnehmenden die deutsche Staatsbürgerschaft besessen. Der Anteil der Berlinerinnen und Berliner mit deutscher Staatsbürgerschaft liegt bei rund 75 Prozent. Hinsichtlich der Bildung verfügten mehr als 90 Prozent der Demonstrantinnen und Demonstranten mindestens über das Abitur.

Dem Leiter der Studie, Jannis Grimm, zufolge, hätten die Befragten „ein hohes politisches Bewusstsein und ein starkes Bedürfnis nach Mitgestaltung“. Als vorrangiges Ziel hätten sie angegeben, die deutsche Politik beeinflussen zu wollen. Gleichzeitig äußerten sie wenig Vertrauen in staatliche Institutionen. Rund 80 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu, dass jüdisches Leben in Deutschland besonders geschützt werden müsse.

An den am 27. September in Berlin stattgefundenen Kundgebungen „All Eyes on Gaza – Stoppt den Genozid“ und „Zusammen für Gaza“ nahmen Schätzungen zufolge zwischen 60.000 bis 100.000 Menschen teil. Für die Erhebung wurden mehr als 1.000 Personen befragt, 30 Prozent davon beteiligten sich im Anschluss an einer Online-Umfrage.