Das Landesgesundheitsministerium hat eine Studie zu Rassismus und Antisemitismus gegenüber Beschäftigten im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen in Auftrag gegeben. Hintergrund der Untersuchung sei, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Gesundheitswesen immer wieder von Störungen, Pöbeleien und Beleidigungen oder auch körperlichen Attacken berichteten, teilte das Ministerium am Freitag in Düsseldorf mit. Die Studie solle dazu dienen, einen genauen Überblick über die Problematik und mögliche Lösungsansätze zu erlangen.
Ein wesentlicher Bestandteil der Studie ist eine nun gestartete Online-Befragung, die sich an alle Beschäftigten des Gesundheitswesens richtet. Zudem soll erhoben werden, welche Angebote zur Prävention und Nachsorge es in den Einrichtungen bereits gibt, inwiefern diese genutzt und wie sie verbessert werden könnten.
„Es ist unerträglich und bestürzt mich zutiefst, wenn Beschäftigte im Gesundheitswesen in ihrem Dienst für das Gemeinwohl Opfer von Diskriminierung, Rassismus und Gewalt werden. Als Gesellschaft müssen wir uns klar und deutlich gegen solches Verhalten stellen und zeigen, dass wir keine Toleranz für Hass, Hetze oder gar Handgreiflichkeiten haben“, sagte Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU). Um die Mitarbeiter in den Gesundheitseinrichtungen bestmöglich gegen solche Vorfälle zu schützen, brauche es „einen belastbaren Überblick über die Problematik vor Ort“.
Die Untersuchung wird durch ISPO-Institut für Sozialforschung, Praxisberatung und Organisationsentwicklung umgesetzt. Alle im Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen tätigen Personen sind aufgerufen, an der Online-Befragung teilzunehmen. Das Ausfüllen des digitalen Fragebogens dauert etwa 20 Minuten. Die Ergebnisse der Studie sollen im Sommer 2026 vorliegen.