Studie: Singen von “Amazing Grace” unterstützt Herzgesundheit
Singen tut gut – schon Kinder summen und trällern oft vor sich hin. Auch bei älteren Menschen zeigt eine Gesangseinlage am Tag messbare Effekte. Allerdings kommt es offenbar auch auf das Liedgut an.
Wer zehn Minuten täglich das Lied “Amazing Grace” singt, tut offenbar dem eigenen Herzen etwas Gutes: Das zeigt eine kleine Studie des Medical College of Wisconsin, über die das christliche arabische Nachrichtenportal abouna.org am Wochenende berichtete. Untersucht wurde der Effekt verschiedener Lieder, wie es hieß.
Bei denjenigen, die regelmäßig das Kirchenlied sangen, hätten sich die besten Effekte auf die sogenannte Endothelfunktion gezeigt. Sie spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit der Blutzellen, die das Herz umgeben. Die Effekte des Beatles-Songs “Hey Jude” sowie von Dolly Partons Lied “Jolene” waren demnach geringer; der Folksong “This Land is Your Land” zeigte kaum Wirkung.
Bei 22 Prozent der freiwillig Teilnehmenden verbesserte sich die Durchblutung, während sie “Amazing Grace” sangen. Die 65 Teilnehmenden waren demnach zumeist über 60 Jahre alt und hatten vor kurzem etwa Herzinfarkte erlitten. Sie sangen die vier Lieder unter Anleitung, wie es hieß.
Singen solle als leicht verfügbare und sichere therapeutische Maßnahme betrachtet werden, so die Schlussfolgerung der Wissenschaftler. Sie hatten ihre Studie zunächst im Online-Archiv “medRvix” veröffentlicht.
“Amazing Grace” stammt aus der Feder des Engländers John Newton. Nachdem er 1748 als Kapitän eines Sklavenschiffs in Seenot geraten war und Gott um Hilfe gebeten hatte, wurde er Priester und sprach sich gegen die Sklaverei aus. Später wurde das Lied auch von der afroamerikanischen Gospelszene übernommen.
Ab den 1960er Jahren wurde das Lied außerhalb der USA bekannt und von zahllosen Künstlerinnen und Künstlern interpretiert, darunter Elvis Presley, Celine Dion oder die Flippers. Es gilt heute als eines der beliebtesten Kirchenlieder und wurde sowohl 2015 bei der Gedenkfeier an die Todesopfer des Anschlags von Charleston als auch 2021 bei der Amtseinführung von Joe Biden gespielt.