Für die „Wärmewende“ und die Versorgung der Kommunen mit erneuerbarer und klimafreundlicher Wärme ist in NRW ausreichend Potenzial vorhanden. Zu diesem Ergebnis kommt eine Potenzialstudie des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (Lanuv), das am Freitag in Recklinghausen erste Zwischenergebnisse vorstellte.
Für die Studie, die von einem Konsortium von Forschungseinrichtungen erstellt wurde, seien alle relevanten Wärmeerzeugungsoptionen analysiert und deren energetisches Potenzial ermittelt worden, hieß es. Das größte Potenzial für das Jahr 2045 sähen die Forscher bei der oberflächennahen Geothermie, der tieferen Geothermie sowie der industriellen Abwärme. Aber auch Quellen wie die Abwärme von Elektrolyseuren oder Rechenzentren hätten ein regional bedeutsames Potenzial.
Hintergrund ist, dass NRW ebenso wie der Bund das Ziel haben, bis 2045 die Wärmeversorgung komplett zu dekarbonisieren. Mit der Potenzialstudie unterstützt das Lanuv die Städte und Gemeinden bei der Erstellung kommunaler Wärmepläne nach dem Wärmeplanungsgesetz. „In Summe übersteigen aus landesweiter Sicht die klimafreundlichen Erzeugungspotenziale den in der Studie ermittelten Raumwärme- und Warmwasserbedarf deutlich“, sagte die Fachbereichsleiterin des Lanuv-Fachzentrums Klimaanpassung, Klimaschutz, Wärme und erneuerbare Energien, Antje Kruse. Inwiefern das theoretische Potenzial regional auch tatsächlich genutzt werden kann, wird nun in einer Szenarienanalyse ermittelt, die im Herbst vorliegen soll.