Seltene Pflanzen auf Wiesen zertrampelt oder Vögel beim Brüten gestört? Alles bereits passiert, weil Leute ihrer Outdoor-App vertrauten. Dagegen hilft, mehr Infos von Umweltverbänden einzuspeisen, wie eine Studie rät.
Der Mensch von heute setzt auch für Aktivitäten in der Natur zunehmend aufs Smartphone. Das aber ist mit Risiken verbunden: Schulklassen verirren sich schon mal, weil Lehrer einer Outdoor-App vertraut haben, Wanderer treten, ohne es zu wissen, seltene Pflanzen auf geschützten Wiesen kaputt. Das muss nicht sein, wie es in einer Mitteilung der Universität Bayreuth vom Dienstag heißt. So raten Wissenschaftler vom Lehrstuhl für Sportökonomie, mehr mit Naturschutzverbänden zusammenzuarbeiten und deren Anliegen sowie Informationen in gängige Outdoor-Apps einzubauen.
Für ihre Studie konnten die Forscher die in Deutschland größten Outdoor-Plattformen Komoot und Outdooractive sowie Naturschutzverbände, Sportvereine, staatliche Akteure und Forstbesitzer gewinnen, wie es heißt. Sie fanden heraus, dass bisher Schutzgebiete und dort geltende Regeln in der digitalen Tourenplanung nur teilweise berücksichtigt würden. Dies sei meist auf das Fehlen relevanter Informationen in der Kartengrundlage zurückzuführen.
Die digitalen Möglichkeiten sind laut Mitteilung grenzenlos. Die Outdoor-Apps böten ihren Nutzern zu jedem Zeitpunkt einen viele Bereiche umfassenden Zugriff. Dazu gehörten stundengenaue Wetterbedingungen und -warnungen. Doch naturschutzrelevante Aspekte wie der tagesaktuelle Status für Wiesenbrüter fehlten, wenn sich jemand eine Tour zusammenstelle wolle. Die Forscher empfehlen daher, den Natur- und Artenschutz besser einzubinden.