Eine neue Erhebung zeigt die Präferenzen der Deutschen in Sachen Verhütung. Dabei wird deutlich: Alternative Methoden werden immer häufiger genutzt. Am beliebtesten bleibt aber ein klassisches Mittel.
76 Prozent der sexuell aktiven Erwachsenen in Deutschland verhüten – so viele wie seit mehr als einem Jahrzehnt nicht mehr. Das geht aus neuen Studienergebnissen hervor, die das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit am Donnerstag veröffentlicht hat. Sie basieren auf einer im Sommer 2024 begonnenen repräsentativen Befragung unter 18- bis 49-Jährigen. Demnach ist die Verhütungsquote im Vergleich zum Vorjahr um sechs Prozentpunkte gestiegen. 16 Prozent verzichten bewusst auf Verhütung, etwas weniger als 2023. Als wesentliche Erklärung für einen Verzicht wird vor allem der Kinderwunsch genannt, aber auch eine bestehende Unfruchtbarkeit wird relativ häufig angeführt.
Das Kondom bleibt den Angaben zufolge das beliebteste Verhütungsmittel: Es wird von 51 Prozent der Verhütenden genutzt – in etwa so viel wie im Vorjahr. Die Nutzung der Pille ist indes seit 2018 deutlich zurückgegangen – sie wird nur noch von 31 Prozent verwendet. Dies hänge mit einer zunehmend kritischen Haltung zu hormonellen Verhütungsmethoden zusammen, heißt es in der Studie. So seien 62 Prozent der Verhütenden überzeugt, dass hormonelle Verhütung sich “negativ auf Körper und Seele auswirkt”.
Den höchsten bisher gemessenen Wert verzeichneten die Forscher bei der Anwendung alternativer Methoden. Vor allem die Spirale wird immer öfter eingesetzt: Inzwischen verhüten 15 Prozent mit einer Kupfer- oder Hormonspirale – mehr als je zuvor seit Beginn der Erhebungen im Jahr 2007. Besonders auffällig: Seit 2018 ist die Verbreitung der Spirale um 50 Prozent gestiegen.