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Stolpersteine für jüdische Familie Neuding

In Dresden sind am Freitag vier Stolpersteine für die jüdische Familie Neuding verlegt worden. Erinnert wird jetzt im Fußweg vor dem Haus in der Tieckstraße 15 an die Eltern Fritz und Charlotte sowie an die beiden Töchter Ilse und Margot, wie die Jüdische Gemeinde Dresden am Freitag mitteilte. Viele Angehörige der Familie kamen demnach im Warschauer Ghetto und in Konzentrationslagern ums Leben.

Die Mutter Charlotte Neuding nahm sich 1938 das Leben. Der polnische Vater und die älteste Tochter Margot wurden zunächst nach Polen ausgewiesen, 1939 konnten sie nach England emigrieren, wo sie den Krieg überlebten. Die jüngere Schwester Ilse emigrierte nach Palästina.

Anlass für die Verlegung der Stolpersteine war die neue Grabstätte für die Tochter Margot (1920-2022) in Dresden. Die Holocaust-Überlebende hatte am Donnerstag ihre letzte Ruhestätte auf dem Neuen Israelitischen Friedhof gefunden. Dazu war die Urne der gebürtigen Dresdnerin drei Jahre nach ihrem Tod in den USA umgebettet und im Familiengrab der Neudings feierlich beigesetzt worden.

Die 2022 im Alter von 102 Jahren verstorbene Margot Karp hatte den Wunsch geäußert, neben ihrer Mutter ihre letzte Ruhe zu finden. Sie war nach dem Zweiten Weltkrieg mit ihrem Ehemann Martin Karp in die USA ausgewandert.

Stolpersteine sind Mahnmale für Opfer des NS-Regimes und werden in der Regel vor den früheren Wohn- oder Wirkungsorten der Verfolgten verlegt. Auf Messingplatten sind die wichtigsten Lebensdaten der Geehrten eingraviert. In Dresden gibt es fast 400 Stolpersteine für in der NS-Zeit verfolgte Menschen.