Mit der Präsentation des Themenjahrs „Faust“ ist die Klassik Stiftung Weimar am Donnerstag in die neue Saison gestartet. Die beiden Teile von Johann Wolfgang von Goethes (1749-1832) Zentralwerk seien in ihrer Gesamtheit eines der bedeutendsten Werke der Weltliteratur, sagte Stiftungspräsidentin Ulrike Lorenz am Donnerstag. Es sei das passende Thema für die Erinnerung an die Ankunft des Dichters und Schriftstellers in Weimar vor 250 Jahren im November 1775.
Im Zentrum des Themenjahrs steht laut Kuratorin Petra Lutz die Eröffnung der großen „Faust“-Ausstellung am 30. April. Der Fokus der Schau liege auf der Rezeptions- und Entstehungsgeschichte des Werkes. Erstmals ist auch das Original-Manuskript des „Faust II“ an ausgewählten Tagen öffentlich zu sehen.
Vorbereitet wurde die Schau nach Angaben der Kuratorin von einem Ausstellungsteam über einen Zeitraum von rund 18 Monaten.
Beginnen wird das Themenjahr am Freitag mit der Eröffnung der Kabinettausstellung „Nietzsche, Goethe, Faust“ im Nietzsche-Archiv. Gezeigt werden unter anderem Feldpostkarten von „Faust“ und „Also sprach Zarathustra“. Am Samstag lenkt die Stiftung den Blick auf eine fast vergessene Auftragsarbeit Oskar Schlemmers (1888-1943). Der Bauhauskünstler entwarf 1922 das Bühnenbild für das Stück „Don Juan und der Faust“ aus dem Jahr 1828 des Dramatikers Christian Dietrich Grabbe (1801-1836)
Goethe hat die Arbeit am „Faust“ zwischen 1772 und 1775 begonnen. Er fertigte zunächst verschiedene Fassungen, die 1806 in der Veröffentlichung des ersten Teils mündete. Den zweiten Teil stellte er 1830 fertig.