Der Bund stellt weitere 1,26 Millionen Euro für sieben Thüringer Jugendprojekte zur Aufarbeitung des SED-Unrechts bereit. Das Programm „Jugend erinnert“ wolle zeitgemäße Impulse für die historisch-politische Bildung junger Menschen setzen, sagte ein Sprecher der Stiftung Aufarbeitung dem Evangelischen Pressedienst (epd).
So erhält die Gedenkstätte Amthorweg in Gera 175.000 Euro für ein Projekt, das Transformationsprozesse in der Wismut-Region mit dem Strukturwandel im Ruhrgebiet vergleicht. Schülerinnen und Schüler aus Gera und Dortmund sollen in Workshops und Exkursionen das nukleare Erbe der Wismut beleuchten und Parallelen zu westdeutschen Entwicklungen ziehen.
Rund 200.000 Euro gehen an die Jugendbegegnungsstätte Weimar. Hier sollen die Teilnehmenden unter pädagogischer Anleitung ein Theaterstück auf Basis realer Biografien entwickeln. Der zentrale Rahmen sei ein symbolischer Wartesaal der Geschichte, in dem fiktive Figuren aus verschiedenen DDR-Zeiten aufeinandertreffen.
Die Stiftung Automobile Welt Eisenach erhält 175.000 Euro für ein Projekt zur Arbeitsmigration in die DDR am Beispiel des VEB Automobilwerke Eisenach. Zielgruppe seien junge Erwachsene aus der Region am Übergang zwischen Schule und Beruf.
Weitere Gelder gehen an, das Theater „Die Schotte“ in Erfurt, das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte „Matthias Domaschk“ sowie die Grenzmuseen Schifflersgrund und Teistungen in Nordthüringen. Beiden Museen soll es laut dem Sprecher ermöglicht werden, ihre Angebote für benachteiligte Besucher zu erweitern, die bislang nicht erreicht werden konnten.