Steinwerkzeug-Experiment zur Evolution
Neue Erkenntnisse zur Evolution: Tübinger Forscher zeigen in einem Experiment, wie das Gehirn beim Einsatz von Steinwerkzeugen arbeitet. So zeige das Gehirn deutlich mehr Aktivität beim Schneiden mit Steinen als beim Hämmern mit Steinen. „Dieser Unterschied macht deutlich, welche Leistungen bei Präzisionsaufgaben benötigt werden. Diese Fähigkeit dürfte die frühen Menschen befähigt haben, ihre Umwelt zu formen“, teilte die Universität Tübingen am Dienstag mit.
Für das Experiment haben Forscher zwei verschiedene Arten des Werkzeuggebrauchs untersucht: Ein Teil der Teilnehmer sollte mit einem Stein als Hammer Nüsse öffnen. Die andere Hälfte sollte mit Steinabschlägen Muster in Leder schneiden. „Die Technik des Nussknackens mittels Steinen ist auch von verschiedenen Tieren, wie etwa Affen, bekannt“, heißt es in der Mitteilung. Hingegen würden nur Menschen Steinabschläge als Messer nutzen. Die Steinwerkzeuge seien genaue Imitationen von früheren archäologischen Funden.
Während des Experiments wurden die Aktivitätsmuster im Gehirn der Probanden in einem EEG aufgezeichnet. Zwar erforderten beide Aufgaben kognitive Anstrengungen, doch beim Schneiden seien deutlich umfangreicher Hirnaktivitäten zu sehen gewesen. „Diese Veränderung des Großhirns könnte die biokulturelle Evolution in Gang gesetzt haben“, heißt es weiter. (2601/19.11.2024)