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Steinmeier: Inklusion ist kein Nice-to-have für gute Zeiten

13 Millionen Menschen mit Beeinträchtigung leben in Deutschland. Inklusion sei daher eine der großen Aufgaben unserer Tage, sagt der Bundespräsident. Er fordert konkrete Schritte, etwa bei Infrastruktur und in Schulen.

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier mahnt die gleichberechtigte Teilhabe von Menschen mit Behinderung auch in Zeiten von Umbrüchen und Krisen an. “Inklusion ist kein Nice-to-have für gute Zeiten, und sie ist auch keine politische Mode, die man einfach wieder beiseitelegt. Inklusion ist ein Menschenrecht!”, sagte Steinmeier am Montag laut Redemanuskript anlässlich des Jahresempfangs des Bundesbehindertenbeauftragten Jürgen Dusel in Berlin.

Inklusion gehe alle an, da in Deutschland 13 Millionen Menschen mit Beeinträchtigungen lebten, so Steinmeier. In der alternden Gesellschaft würden es noch mehr werden. Inklusion sei daher “kein Nischenthema, sondern eine der großen Aufgaben unserer Tage”.

Konkret forderte der Bundespräsident, bei der anstehenden Modernisierung der Infrastruktur die Barrierefreiheit gleich mitzudenken. Nachträgliche Nachbesserungen seien teurer, so Steinmeier. Zudem müssten die Voraussetzungen für ein Gelingen der Inklusion etwa im Schulbereich erfüllt werden: kleinere Klassen, sonderpädagogisches Personal und barrierefreie Unterrichtsmaterialien. Auch sollten Menschen mit Beeinträchtigung mitwirken und mitentscheiden, wenn es um die Entwicklung digitaler Angebote und Künstlicher Intelligenz zur Unterstützung gehe.