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Staatsforsten verdoppeln Gewinn und rüsten sich für Klimawandel

Die Bayerischen Staatsforsten haben das vierte Jahr in Folge einen Gewinn erzielt. Das Unternehmen konnte seinen Abschluss im abgelaufenen Geschäftsjahr 2025 mit 43,7 Millionen Euro verdoppeln. Die Staatsforsten seien „wirtschaftlich kerngesund“, sagte Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) am Montag bei der Bilanzpressekonferenz in München. Die vergangenen Jahre seien wegen der Borkenkäferschäden und fallender Holzpreise schwierig gewesen. Die Krisen hätte das Unternehmen aber „sehr gut in den Griff bekommen“.

Mit rund 1,42 Millionen Festmeter Holz fiel die Schadholzmenge deutlich geringer aus als im Vorjahr. Rund 0,9 Millionen Festmeter davon entfielen auf Schäden durch Borkenkäfer, das ist knapp die Hälfte des Vorjahreswertes. Die Staatsforsten profitierten demnach von der hohen Nachfrage nach Holz und den anziehenden Holzmarktpreisen. Mit dem Verkauf von 4,64 Millionen Festmeter Holz jährlich sei der Staatswald für den Holzmarkt „unverzichtbar“, sagte der Wirtschaftsminister.

Als Holzerzeuger profitierten die Staatsforsten mittlerweile von den „erheblichen Investitionen der Sägeindustrie, die modernste und passgenaue Produkte für den deutschen, europäischen und Weltmarkt als Premiumproduzent anbieten“ könne, sagte Vorstandsvorsitzender Martin Neumeyer. Den Umsatz bezifferte er auf insgesamt 501,8 Millionen Euro.

Mit einer nachhaltigen Waldbewirtschaftung und durch Anzucht von klimaresilienten Laubbäumen sei es gelungen, den Wald insgesamt zu stabilisieren, sagte Vorstand Rudolf Plochmann. Weniger Wetterextreme, kontinuierlichere Niederschläge und eine bessere Ausgangsposition beim Borkenkäfer hätten dem Staatswald „eine Verschnaufpause“ verschafft, sagte er. Auch der Frankenwald, vormals Hotspot des Borkenkäfers, habe sich dabei leicht erholt. Die Bayerischen Staatsforsten haben ab dem Winter 2023/24 eine Null-Toleranz-Strategie beim Borkenkäfermanagement gefahren.

Auf die zunehmende Belastung von Eiche, Buche, Kiefer und auch der Tanne schauten die Staatsforsten allerdings mit Sorge. Plochmann warnte davor, dass die Widerstandsfähigkeit der Bäume nachlasse. Das sei eine Herausforderung für die kommenden Jahre, wegen der ein hoher Investitionsbedarf bestehe. Die Investitionen in einen zukunftsfähigen Mischwald lagen bei 21,7 Millionen Euro. „Wir müssen ökonomischen Erfolg haben, damit wir unseren Wald so an den Klimawandel anpassen können, wie es erforderlich ist“, sagte Plochmann. Der dafür eingerichtete Klimawaldfond sei mittlerweile auf 150 Millionen Euro angewachsen, müsse aber weiter steigen.

Ein wesentlicher Faktor für die Wirtschaftlichkeit der Staatsforsten sei auch die Windkraft gewesen. Das Unternehmen bekräftigte das Ziel von 500 Windkraftanalgen im Staatswald bis 2030. Bereits im ersten Quartal 2026 sollen demnach 300 Windkraftanlagen in Betrieb, geplant oder vertraglich abgesichert sein. Aktuell seien 104 Anlagen im Staatswald in Betrieb, acht Anlagen im Bau. (3172/13.10.2025)