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Sprengel Museum würdigt Künstlerin Käte Steinitz mit Retrospektive

Mit einer umfassenden Retrospektive würdigt das Sprengel Museum Hannover die Künstlerin, Autorin und Kunstwissenschaftlerin Käte Steinitz. Unter dem Titel „Käte Steinitz. Von Hannover nach Los Angeles“ sind von Mittwoch an bis zum 25. Januar rund 180 ihrer Werke aus sieben Jahrzehnten zu sehen, wie das Museum am Dienstag in Hannover mitteilte. Gezeigt werden expressionistische Hinterglasbilder, Zeichnungen, Fotografien und Texte, die den Lebensweg und das Schaffen der Künstlerin nachzeichnen.

Käte Steinitz (1889-1975) gehörte in den 1920er-Jahren zum engen Kreis der europäischen Avantgarde um Kurt Schwitters, Hannah Höch und Eliezer Lissitzky, wie es hieß. 1936 emigrierte die von den Nazis verfemte Künstlerin mit jüdischen Wurzeln in die USA. Ihr Werk geriet dadurch laut dem Museum lange Zeit in Vergessenheit. Mit der Übernahme ihres Teilnachlasses von mehr als 2.000 Arbeiten in das Sprengel Museum im Jahr 2018 sei es wieder umfassend sichtbar geworden.

Erstmals zeigt die Ausstellung zahlreiche fotografische Arbeiten, die bislang nur als Negative überliefert waren. Begleitend erscheint zudem im Hirmer Verlag eine Monografie. Zudem vergibt die Landeshauptstadt Hannover erstmals den „Käte Steinitz Preis für künstlerische Kollaboration“. Der mit 20.000 Euro dotierte Preis würdigt den Angaben zufolge zeitgenössische Künstlerinnen und Künstler, die in enger Zusammenarbeit mit anderen ein herausragendes Werk oder Projekt realisiert haben. Er soll im kommenden Jahr erstmals vergeben werden.

Die Ausstellung zeige Käte Steinitz als aufmerksame Beobachterin des Menschen und seiner Umwelt, als Chronistin ihrer Zeit und als Brückenbauerin zwischen den Künsten, hieß es. „Ihr Antrieb, sich künstlerisch auszudrücken, überwand sämtliche Widerstände, die für eine Frau, Jüdin und Emigrantin damals nicht unerheblich waren“, sagte Kuratorin Isabel Schulz.