Ausstellung in Speyer würdigt Schriftsteller Arno Reinfrank
Speyer (epd). Dem Leben und Werk des in Mannheim geborenen Schriftstellers, Publizisten und Übersetzers Arno Reinfrank (1934-2001) widmet sich eine Ausstellung im Landesbibliothekszentrum (LBZ)/Pfälzische Landesbibliothek in Speyer. Die Schau „Zwischen zwei Welten“ zeigt von 22. November bis 11. Januar 2025 einen repräsentativen Querschnitt aus dem umfangreichen schriftstellerischen Nachlass Reinfranks, der sich im Besitz des LBZ befindet. Auch wird die Geschichte des von der Witwe Jeanette Koch gestifteten Arno-Reinfrank-Literaturpreises nachgezeichnet, wie das LBZ am Dienstag mitteilte. Der Preis wird seit 2006 alle drei Jahre von der Stadt Speyer vergeben.
Reinfrank, der im vergangenen Juli 90 Jahre alt geworden wäre, erlebte als Kind die Verfolgung durch das NS-Regime. Sein Vater war Chemiefacharbeiter bei I.G. Farben (heute BASF) und wurde von den Nationalsozialisten als Antifaschist in ein Außenlager des KZ Dachau deportiert. Reinfrank musste mit seiner Mutter versteckt in Schwarzach im Odenwald leben.
1946 begann er mit der Veröffentlichung von Gedichten, siedelte 1955 aus Protest gegen die Wiederbewaffnung der Bundesrepublik Deutschland nach London über. Ab 1973 erschien Reinfranks Hauptwerk, die zehnbändige „Poesie der Fakten“. Wichtige Themen sind die moderne Wohlstandsgesellschaft sowie der Umgang des Menschen mit der Natur.