Sozialkonzern Diakovere steigert Umsatz

Vor fünf Jahren schrieb der Gesundheitskonzern Diakovere noch rote Zahlen. Inzwischen ist das Unternehmen auf dem Weg der Konsolidierung.

Das Henriettenstift in Hannover
Das Henriettenstift in HannoverChristianSchd / Wikimedia Commons

Hannover. Niedersachsens größter gemeinnütziger Sozial-Konzern, das Unternehmen Diakovere in Hannover, hat seinen Umsatz weiter gesteigert. Die Gesamtleistung sei im vergangenen Jahr auf 345 Millionen Euro geklettert, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Ulrich Anke bei der Vorstellung der Jahresbilanz. Das sei ein Zuwachs um 14 Millionen Euro. Das Unternehmen, zu dem unter anderem drei Traditionskrankenhäuser gehören, habe seine positive Entwicklung finanziell und inhaltlich weiter fortgesetzt: „Diakovere hält Kurs, die diakonische Prägung in den Diensten erlebbar zu halten.“ Das Geschäftsjahr 2018 schloss den Angaben zufolge mit einem Plus von 1,1 Millionen Euro. Der Konzern schreibt damit im vierten Jahr hintereinander schwarze Zahlen.

Diakovere war zuvor in eine wirtschaftliche Krise gerutscht und musste einige Jahre lang finanzielle Verluste verkraften. Finanziell seien die Spielräume weiter eng, sagte Anke. „Es bleibt angespannt.“ Doch das Unternehmen habe es geschafft, die drei einst eigenständigen Träger Annastift, Friederikenstift und Henriettenstift mit ihren jeweils eigenen Traditionen erfolgreich zu einem gemeinsamen Unternehmen zusammenzuführen. Im reinen Krankenhaus-Betrieb habe es ein Defizit von 1,6 Millionen Euro gegeben, erläuterte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Stefan David. In der Gesamtbilanz aller Arbeitszweige konnte das Minus nach seinen Angaben aber wieder wettgemacht werden.

40 Stellen fehlen

Wie in vielen Krankenhäusern und Altenheimen macht sich auch bei Diakovere der Fachkräftemangel in der Pflege bemerkbar. Insgesamt fehlte im Konzern Personal für 40 Vollzeitstellen bei insgesamt rund 1.800 Pflegekräften, erläuterte Geschäftsführer Mathias Winkelhake. „Das macht uns schon zu schaffen.“ Stefan David betonte, dass der Konzern seine Attraktivität als Arbeitgeber weiter steigern wolle. So verdienten die Beschäftigten in der Pflege ab Januar 2020 nach dem dann geltenden Tarifvertrag rund zehn Prozent mehr Geld als ein Jahr zuvor. Zugleich sollen die Arbeitslast für den Einzelnen reduziert und die Weiterbildung ausgebaut werden.

Für die Zukunft plant Diakovere mehrere Großprojekte. So soll bis 2022 für rund 35 Millionen Euro der Neubau eines Mutter- und Kind-Zentrums im Stadtteil Bult entstehen. Rund 45 Millionen Euro sind für die Erweiterung des Friederikenstiftes bis 2023 vorgesehen. Für beide Projekte hat das Land eine Förderung von rund 70 Millionen Euro zugesagt. Weitere rund 30 Millionen Euro will Diakovere in Wohn- und Betreuungsangebote für Menschen mit Behinderungen in einem neuen „Vitalquartier“ im Stadtteil Mittelfeld investieren.

Diakovere beschäftigt insgesamt rund 4.600 Mitarbeiter. Sie versorgen jährlich rund 150.000 Patienten, davon zwei Drittel ambulant. Neben den drei großen Krankenhäusern gibt es im Konzern Altenheime, Angebote der Jugend- und Behindertenhilfe und ein Hospiz. (epd)