So läuft es an der Baustelle unter Tage

Vor Kurzem haben die Arbeiten an der Rathauspassage begonnen. Jetzt hat sich prominenter Besuch über den Stand der Arbeiten informiert.

Bürgermeister Peter Tschentscher (4. v.l.) auf der Baustelle
Bürgermeister Peter Tschentscher (4. v.l.) auf der BaustelleKristina Tesch

Hamburg. Hohen Besuch hatte die „Rathauspassage“, Hamburgs zentrale Baustelle: Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) informierte sich erstmals vor Ort über den Fortgang der Arbeiten, die dem Diakonie- und Sozialprojekt unter dem Rathausmarkt künftig Tageslicht bescheren sollen. Die Passage sei eine „echte Hamburgensie“, sagte Tschentscher. Sie sei „ein Ort der Begegnung und der Hilfsbereitschaft“ – und zwar „nicht irgendwo, sondern im Herzen Hamburgs.“

Die Rathauspassage wird seit Ende vergangenen Jahres umgebaut und modernisiert. Das Projekt mit Antiquariat, Touristen-Info und Bistro soll Fenster zur „Kleinen Alster“ bekommen. Insgesamt sind 4,4 Millionen Euro für den Umbau veranschlagt. 2,6 Millionen Euro steuert die Stadt bei, 600.000 Euro wurden bereits gespendet. Gut eine Million Euro sollen durch den Verkauf von „Förderaktien“ zum Stückpreis ab 100 Euro zusammenkommen. Die Wiedereröffnung ist für das erste Quartal 2021 geplant.

Tschentscher trug sich in das „Goldene Buch“ der Passage ein und siegelte eine undotierte Förderaktie. Vor allem die Lage der Passage zwischen dem U- und S-Bahnhof Jungfernstieg und dem Rathausmarkt sei „ein Glücksfall“, sagte der Bürgermeister. Hier könnten sich „per Zufall“ Begegnungen ereignen und neue Kontakte ergeben – für Passanten, Touristen und Hamburger. Er dankte allen Beteiligten, die ein solches Projekt durch ihr Engagement möglich machten.

Umbau lange geplant

Der Umbau ist laut Bauleitung der Firma „HC Hagemann“ und dem Landesbetrieb Straßen, Brücken und Gewässer im Zeit- und Kostenrahmen. Kompliziert seien die Arbeiten, weil die Passage einen halben Meter unter der Wasserlinie der „Kleinen Alster“ liegt. Nötig sei daher ein Flutschutz. Auch der nahe gelegene S-Bahntunnel tangiere die Arbeiten und die Statik der Gesamtanlage.

Geplant war der Umbau schon lange, sagte Passagenchefin Gudrun Stefaniak. Bereits im Sommer 2013 hätten Studierende der HafenCity Universität Entwürfe vorgestellt. Die spektakulärste Idee gewann: Tageslicht für die Passage. Genau dies rief aber schon früh auch die Stadtplaner und Denkmalschützer auf den Plan. Denn der Blick von den Alsterarkaden hinüber zum Rathaus gilt als das von Touristen meistfotografierte Motiv in ganz Hamburg.

Die „Rathauspassage“ war 1998 in dem unterirdischen Zugang vom Rathausmarkt zur S-Bahn gebaut worden. Initiator war der damalige Diakoniechef Stephan Reimers. Von Beginn an entstanden hier qualifizierte Arbeitsplätze für Langzeitarbeitslose und von Erwerbslosigkeit bedrohte Menschen. Bis heute sind laut Diakonie rund 400 Menschen durch die Passage wieder zu Lohn und Brot gekommen. (epd)