So kann der Gottesdienst attraktiver werden

Wie Gottesdienst mutmachend, spielerisch oder meditativ gefeiert wird, das zeigte ein Workshop in Hildesheim.

Gottesdienst mit der ganzen Familie feiern – auch das war Thema
Gottesdienst mit der ganzen Familie feiern – auch das war ThemaJens Schulze / epd

Hildesheim. Fast 300 Teilnehmer konnte Landessuperintendent Eckhard Gorka zum Praxistag „Freedom is coming – Bibel und Gottesdienst“ in der St. Michaeliskirche begrüßen.Gemeinsam mit dem Michaeliskloster veranstaltete der Sprengel Hildesheim-Göttingen einen Aktionstag zu Bibel und Gottesdienst, der ganz unter dem Motto stand, wie Gottesdienste in heutiger Zeit einladend und ansprechend gefeiert werden können.
Viele Menschen erlebten Gottesdienste leider als traurig oder vielleicht sogar als beklemmend, sagte Professor Jochen Arnold, Leiter des Hildesheimer Michaelisklosters. Dabei wolle die gute Botschaft der Bibel doch Menschen froh machen und sie zur Freiheit einladen. Arnold führte zu Beginn des Tages mit einem Vortrag in das Thema „freedom is coming“ ein.

Ein Fest, zu dem Gott einlädt

„Der Gottesdienst ist ein Fest des Lebens, zu dem Gott selbst einlädt“, sagte Arnold weiter. In ihm gelte es, die Liturgie als Spielraum der freien Kinder Gottes zu entdecken und zu gestalten. Das mitreißende afrikanische Lied „freedom is coming“ brachte die Forderungen Jochen Arnolds nach einem befreienden und fröhlichen Gottesdienst dann auf den musikalischen Punkt und legte eine fröhliche Klammer um den ganzen Tag.
In insgesamt 18 Workshops gab es die Möglichkeit, mutmachende, spielerische, meditative und spirituell ansteckende Gottesdienstelemente auszuprobieren. Ob unter dem Titel „Tuuut mir auf die schöne Pforte“ im „Schnupperkurs Posaunenchor“ entdeckt wurde, wie aus einem Stück Gartenschlauch und einem Mundstück eine Trompete oder Posaune wurde, ob im Workshop „Mahlzeit – Abendmahl feiern mit Kindern und allen, die gekommen sind“ über ein gemeinsames Feiern aller Generationen in der Kirche nachgedacht wurde, ob man sich über die Praxis des „Bibelerzählens“ austauschte oder ob in der „Schreibwerkstatt“ ausprobiert wurde, wie in nur 90 Sekunden ein kurzer Text für den Gemeindebrief oder für die Zeitung entstehen kann – überall in den Angeboten konnten die Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen aus der Hildesheimer Börde oder dem Harzer Land neue Begabungen und Interessen entdecken.

Unterstützt von der Landeskirche

„Wir freuen uns, dass so viele in den Gemeinden engagierte Menschen zu unserem Praxistag gekommen sind und Entdeckungen machen“, sagte Landessuperintendent Eckhard Gorka beim Abschlussgottesdienst. „Das Michaeliskloster und die St. Michaeliskirche sollen an diesem Tag heute, aber auch über den heutigen Tag hinaus Orte der Freiheit und der Gastfreundschaft sein“, fügte der leitende Geistliche des südlichen Sprengels der hannoverschen Landeskirche hinzu.
Ermöglicht wurde der Praxistag durch die Unterstützung der hannoverschen Landeskirche. Auf den Tagungen der Landessynode war die Idee entstanden, doch eine stärkere Auseinandersetzung mit der Bibel in den Sprengeln, Kirchenkreisen und Kirchengemeinden anzuregen und im Vorfeld des Reformationsjubiläums neu über die Bedeutung der biblischen Schriften in Gottesdienst und Gemeindealltag nachzudenken.
Für den Sprengel Hildesheim-Göttingen lag es nahe, die Zusammenarbeit mit dem Michaeliskloster zu suchen und aus der Idee eines „Sprengelbibeltags“ das Format des Praxistags „Freedom is coming“ zu entwickeln.