So bringt eine Website Spender und Projekte zusammen

Kiel. 20 Euro für die Flüchtlinge in Achterwehr, bitte! Eine neue Website bringt Spender und soziale Projekte zusammen. Aber das Geld fließt nur unter einer Bedingung.

Das Finanzministerium in Schleswig-Holstein und die Investitionsbank (IB.SH) haben die landesweite Online-Spendenplattform www.wir-bewegen.sh gestartet. Das Projekt soll privaten Spendern eine Übersicht über Projekte geben, für die sie Geld geben können. Für Konzeption, Technik und Personal zahlt das Land 365.000 Euro für drei Jahre. Finanzministerin Monika Heinold (Grüne) zeigte sich optimistisch, dass die Internet-Plattform nach drei Jahren weiter finanziert wird: "Ich bin eine Freundin von bürgerlichem Engagement."
Zum Start angeboten werden zunächst neun Projekte aus sieben Kategorien, erklärte Projektmanagerin Mona Dreisow. Die benötigte Spendensumme für die einzelnen Maßnahmen liegt zwischen 750 und 17.000 Euro. Die Kategorien der Spendenplattform sind: Kultur, Bildung, Miteinander und Hilfe, Gesundheit, Tiere, Umwelt, Sport. Auf der Plattform gibt es keine allgemeinen Spendenaufrufe, sondern ausschließlich nach einem Kriterienkatalog geprüfte Einzelvorhaben.

Das Motto: „Unterstütze, was dir wichtig ist!“

Dazu zählt beispielsweise ein Hilfsprojekt für Flüchtlinge in Achterwehr (Kreis Rendsburg-Eckernförde), damit sie sich in ihrer Unterkunft eine Werkstatt einrichten können. Der Kieler Hospizverein sammelt Geld, um Tablet-Computer für sterbenskranke Menschen anzuschaffen. Andere Projekte sammeln Geld für Schüler-Suchtprävention (Kiel) oder einen Kaninchenstall in einer Tierauffangstation (bei Husum). Das Motto der Spendenplattform lautet "Unterstütze, was Dir wichtig ist".
Doch Geld fließt nur unter einer Bedinung: Bei www.wir-bewegen.sh gilt das "Alles-oder-nichts-Prinzip": Geld fließt erst und nur dann von den Spendern an den Projektstarter, wenn das Spendenziel innerhalb eines Zeitraums von 30, 45 oder 60 Tagen zu 100 Prozent erreicht ist. Spender benötigen "ein leicht einzurichtendes PayPal-Konto", erklärte Dreisow. Mit diesem Online-Bezahlsystem können dann Spenden für ein Projekt zugesagt werden. "Die IB.SH-Spendenplattform bringt frische Ideen, engagierte Projektstarter und Spendenwillige zusammen", sagte Heinold.