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Kölner Museum Ludwig zeigt Foto-Geschichte des Lächelns

Das Kölner Museum Ludwig befasst sich in einer Ausstellung mit der Geschichte des Lächelns in der Fotografie. In den Fotoräumen sind vom 1. November bis 22. März 2026 unter der Überschrift „Smile!“ (Bitte lächeln!) Aufnahmen vom 19. bis ins 21. Jahrhundert zu sehen, wie das Museum am Montag ankündigte. Sie zeigten, wie sich die „Fotografiergesichter“ im Laufe der Zeit verändert hätten.

Bis zum späten 19. Jahrhundert war das Fotografiertwerden dem Museum zufolge eine Prozedur, die größte Bewegungslosigkeit erforderte, um ein scharfes Bild zu erzeugen. Starre und leblose Gesichtsausdrücke seien Folge des Stillsitzens gewesen. Und sie waren auch Ausdruck gesellschaftlicher Konventionen: Gefühle gehörten ins Private und nicht auf ein Bild, wie die Ausstellungsmacher erläuterten.

Für den Einzug des Lächelns in die Porträts des 20. Jahrhunderts habe die Entwicklung des Stummfilms eine bedeutende Rolle gespielt. Denn die Mimik war es, über die Regungen erzählt wurden, wie das Museum erklärte. Dafür habe die Kamera immer näher an das Gesicht herangezoomt. Parallel dazu wurde den Angaben zufolge das Ganzkörperporträt zunehmend abgelöst. Im Zentrum stand das Gesicht.

Mit der Werbung zogen sich die Mundwinkel immer höher, wie die Ausstellungsmacher erläuterten. Eine 2015 erschienene Untersuchung von Schülerporträts aus US-amerikanischen Jahrbüchern veranschauliche, dass das Lächeln seit Anfang des 20. Jahrhunderts kontinuierlich zugenommen habe. Frauen lächelten messbar mehr als Männer. Weltweit lasse sich eine zunehmende Expressivität in der Mimik beobachten. Der Blick in die Modefotografie allerdings zeige, dass Status und „Coolness“ auch dadurch ausgedrückt würden, wenn wenig gelächelt werde.