“Servus Papa, See You in Hell” als TV-Premiere bei Arte

In Zusammenarbeit mit filmdienst.de und der Katholischen Filmkommission gibt die KNA Tipps zu besonderen TV-Filmen:

In den 1980er-Jahren wächst die 14-jährige Jeanne (Jana McKinnon) in der Kommune des österreichischen Aktionskünstlers Otto Mühl (Clemens Schick) im Burgenland auf, getrennt von ihren Eltern und wie alle Bewohner freizügig, aber unter strengem Liebesverbot. Als sie sich in einen Jungen verliebt, entschließt sie sich zum Widerstand gegen Mühls autokratische Vorschriften.

Wie schon bei seiner Terroristen-Filmbiografie “Baader” ist Regisseur Christopher Roth auch in seiner Annäherung an den übergriffigen Kommunenguru nicht an einer streng autobiografischen Erzählung interessiert. Stattdessen stützt sich sein Film zwar auf die Erinnerungen von Jeanne Tremsal, die als Kind tatsächlich der Mühl-Kommune angehörte, setzt aber vor allem auf eine Nachstellung von Mühls eitlen Selbstinszenierungsshows als ebenso buntes wie beunruhigendes Spektakel.

Rational nachvollziehbar wird die Verführungskraft des Gurus dabei nicht, doch das wäre wohl auch etwas viel verlangt. Da sich der Film auf das Dilemma der jugendlichen Hauptfigur konzentriert, wird auch der Machtapparat nur in Ansätzen erfasst, Verfremdungseffekte bilden irritierende Einschübe.