Schweriner Dom zeigt seine Baugeschichte in Videos

Die „gigantische bautechnische Leistung“ soll mit der Ausstellung verdeutlicht werden, so der Förderkreis. Mit der Präsentation startet das Dom-Jubiläum.

Domprediger Volker Mischok zeigt die Ausstellung
Domprediger Volker Mischok zeigt die AusstellungTilman Baier

Schwerin. Zur Baugeschichte des Schweriner Doms gibt es jetzt ein Video. Zu sehen ist „Der Dombau zu Schwerin“ seit Ostermontag in der Weihnachtskapelle des Domes auf drei Leinwänden gleichzeitig, wie der Förderkreis Schweriner Dom mitteilt. Die Videoschau ist der Beitrag des Förderkreises zum Jubiläumsjahr der Domweihe vor 850 Jahren. Sie lasse die „spektakuläre Geschichte der Urkirche, der Errichtung des romanischen Domes und des gotischen Domes auf dem Schweriner Kirchberg in den vergangenen 850 Jahren nacherleben“, hieß es.

Durch die dreidimensionale Anmutung lasse sich erahnen, welche gigantische bautechnische Leistung die Errichtung einer solchen Backsteinkathedrale über Jahrhunderte hinweg war, sagte der Förderkreis-Vorsitzende Thomas Balzer. Die Dauerpräsentation wurde größtenteils durch Spenden finanziert. Sie kann unentgeltlich genutzt werden und eignet sich für alle Altersgruppen. Es gibt neben der deutschen auch eine englischsprachige Version. Wegen der aktuellen Corona-Hygieneregeln wurde sie so konzipiert, dass Kleingruppen sie nutzen können.

Festgottesdienst im September

In diesem Jahr feiert die Schweriner Domgemeinde das Jubiläum „850 Jahre Dom zu Schwerin“. Geplant sind bis Oktober eine Predigtreihe zu den Ausstattungsstücken des Domes, Führungen und Konzerte. Weitere Veranstaltungen sind unter anderem die „Nacht der Chöre“ (4. Juli), eine „Orgelnacht zur Orgelweihe vor 150 Jahren“ (3. September) und ein Festgottesdienst mit Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt (12. September). Die romanische Vorgängerkirche des heutigen Doms war im September 1171 geweiht worden.

Höchster Kirchturm

Der Dom im Herzen der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern zählt zu den ältesten und größten Bauten der Backsteingotik. Sein nach 1889 errichteter Turm ist 117,5 Meter hoch und damit der höchste Kirchturm im Osten Deutschlands.

Heinrich der Löwe, Herzog von Sachsen, stiftete den ersten, romanischen Sakralbau. Elemente an der Paradiespforte des dann ab 1270 neu gebauten, gotischen Domes zeugen noch davon. Um 1370 war der Schweriner Dom einer der bedeutendsten Pilgerorte im Norden des Reiches. Zahlreiche Pilger kamen, um die in einen Halbedelstein eingeschlossene Reliquie eines Blutstropfens Christi zu verehren. Die Evangelisch-Lutherische Domgemeinde hat derzeit etwa 2.000 Mitglieder. (epd)