Nach einer Auseinandersetzung zwischen Funktionären und Anhängern der AfD und Gegnern der Partei im nordpfälzischen Gauersheim (Donnersbergkreis) hat der rheinland-pfälzische Ministerpräsident Alexander Schweitzer (SPD) dem Ort am Dienstag kurzfristig einen Besuch abgestattet. Nachdem Bürger geäußert hätten, sie fühlten sich durch die AfD-Vertreter bedroht, wolle er mit seiner Anwesenheit deutlich machen, dass Einschüchterungen nicht zum Mittel politischer Auseinandersetzung werden dürften, sagte er: „Das wollen wir nicht in Rheinland-Pfalz“.
In Gauersheim betreibt die AfD mit ihrem „Treffpunkt Nordpfalz“ in einem ehemaligen Gästehaus eine neue Anlaufstelle. Dorthin hatte die Partei für den 3. Oktober zu einem „Bürgerdialog“ eingeladen. In der Nähe hatte ein Bürger des Ortes für denselben Nachmittag ebenfalls einen „Bürgerdialog“ angemeldet. Beim Aufeinandertreffen von Anwohnern und AfD-Vertretern war es zu verbalen Auseinandersetzungen und Rangeleien gekommen, die einen Polizeieinsatz ausgelöst hatten. Von dem Konflikt kursieren mehrere Videos in sozialen Medien.
Die Polizei ermittelt inzwischen wegen Beleidigung und Bedrohungen gegen Beteiligte aus beiden Gruppen, wie das Mainzer Polizeipräsidium am Dienstag dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte. Insgesamt seien bei dem Aufeinandertreffen rund 60 Personen anwesend gewesen, fünf Beamte hätten versucht, die Situation zu beruhigen. Körperverletzungen seien im Nachgang nicht angezeigt worden.