Schranke für Autos auf Ohlsdorfer Friedhof eröffnet

Tausende Berufspendler haben täglich eine Abkürzung über Hamburgs größten Friedhof genommen. Das hat nun ein Ende – dank einer Schranke.

Linienbusse dürfen weiterhin über den Friedhof fahren
Linienbusse dürfen weiterhin über den Friedhof fahrenKlaus Merhof

Hamburg. Auf dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg ist eine Auto-Schranke in Betrieb gegangen. Sie soll den Durchgangsverkehr von Berufspendlern stoppen, die den Friedhof lediglich als Abkürzung benutzen, sagt Ohlsdorf-Sprecher Lutz Rehkopf. Täglich würden rund 8.600 Autos den Friedhof durchfahren, mindestens 5.000 davon seien „betriebsfremd“ unterwegs. Die Installation der Schranke kostete rund 450.000 Euro.

Per Klingelsystem ist die Durchfahrts-Sperre mit dem Haupthaus am Eingang verkabelt. Trauergäste und das Friedhofsgewerbe können sich die Schranke öffnen lassen. Für die Linienbusse öffnen sich die Schranken automatisch. Fußgänger und Radfahrer können ungehindert passieren.

17 Kilometer Straßen

Mit einer Fläche von knapp 400 Hektar ist der Ohlsdorfer Friedhof im Norden Hamburgs der größte Parkfriedhof der Welt. Seit der Eröffnung 1877 wurden hier über 1,4 Millionen Menschen beigesetzt. Pro Jahr sind es etwa 4.700. Für die Opfer von Krieg und Gewaltherrschaft gibt es rund 235.000 Grabstellen. Über 1,2 Millionen Gäste besuchen jährlich den Friedhof mit seinen 36.000 Bäumen und 15 Teichen. Das Straßennetz hat eine Länge von 17 Kilometern.

Für Trauerfeiern stehen zwölf Kapellen und drei Feierhallen zur Verfügung. Es gibt drei Kolumbarien für Urnenbeisetzungen, einen Ruhewald und Baumgräber, einen Schmetterlingsgarten sowie besondere Gräberfelder, darunter für Paare, ungeborene Kinder, einzelne Kirchengemeinden und Muslime. (epd)