Schleswiger Dom öffnet Pfingsten wieder

Die Sanierung der Kirche geht trotzdem weiter: Für die Fenster werden Paten gesucht. Bis alles fertig ist, dauert es noch.

Der Schleswiger Dom (Archivbild)
Der Schleswiger Dom (Archivbild)Domino / Pixelio

Schleswig. Der St. Petri-Dom in Schleswig öffnet am Pfingstsonntag, 31. Mai, nach einer umfassenden Innenraumsanierung erstmals wieder seine Türen. Der Schleswiger Bischof Gothart Magaard und die Pastorin Christiana Lasch-Pittkowski laden um 10 Uhr zum Gottesdienst ein, teilt die Bischofskanzlei mit. Seit Anfang Januar war der Dom geschlossen.

Die insgesamt 20 Millionen Euro teure Dom-Sanierung wird nun an anderen Stellen fortgesetzt. Neben der Sanierung des Mauerwerks werden auch die 33 neugotischen Glasfenster restauriert. Um die Maßnahmen in Höhe von 750.000 Euro zu finanzieren, sucht der Bischof Fensterpaten.

Durch einen ersten Spendenaufruf im Herbst 2019 kamen bereits mehr als 160.000 Euro für den Schleswiger Dom zusammen. Mit dem Geld soll zunächst das „Paul-Gerhardt-Fenster“ saniert werden. „Es zeigt Szenen aus dem Leben des berühmten Kirchenlied-Dichters und Theologen. Dieses Fenster ist sehr stark beschädigt, so dass der Restaurierungsaufwand besonders hoch ist“, erklärt Magaard.

Feuchtigkeit und Rost setzen zu

Für die Patenschaften stehen zunächst drei Fenster zur Auswahl. Sie zeigen Szenen aus der biblischen Geschichte der Arche Noah, das Pfingstwunder und Ritter Helmold von Plessen. Der Aufruf wird in der Woche vor Pfingsten per Brief an einen ausgewählten Empfängerkreis gesandt. Wer darüber hinaus spenden möchte, kann sich unter der Rufnummer 04621/30700-20 an die Bischofskanzlei wenden.

Die farbige, bildreiche Neuverglasung der Domfenster war der krönende Abschluss der großen Dom-Renovierung Ende des 19. Jahrhunderts. Die Fenster sind von hoher Qualität, viele von ihnen wurden im Königlichen Institut für Glasmalerei in Berlin-Charlottenburg gefertigt. Wappen und Namen in den Fenstern verweisen auf die damaligen Stifter. Nach 125 Jahren setzen Feuchtigkeit und Rost den Fenstern so stark zu, dass eine Restaurierung dringend erforderlich ist.

Arbeiten am Turm

Im Innenraum des Doms haben Restauratoren bereits die entstandenen Setzrisse im Kirchenschiff repariert und die Gewölbeverzierungen farblich aufgefrischt. Außerdem wurde der kostbare Brüggemann-Altar gereinigt. Zum Reformationstag 2021 am 31. Oktober sollen alle Arbeiten am Schleswiger Dom abgeschlossen sein.

Zurzeit arbeiten Maurer an der Restaurierung des 112 Meter hohen Domturms. Dessen erfolgreiche Sanierung wäre ein Meilenstein in der Geschichte des Gotteshauses. Schon kurz nach Fertigstellung des Turms 1894 waren erste Schäden aufgetreten. Bei einer Sanierung nach dem Zweiten Weltkrieg wurden frostanfällige Ziegel und ungeeigneter Mörtel verwendet. Weil kontinuierlich Regenwasser in den Turm eindrang, gab es mehrfach Reparaturen, die das Eindringen des Wassers verringert, aber nicht völlig aufgehalten haben. Seit 2004 platzten immer wieder Steinteile ab. 2011 musste der Dom schließlich zum Schutz von Passanten dauerhaft eingerüstet werden. (epd)