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Schlafforscher: Keine Uhrumstellung mehr – für immer Winterzeit

Im Frühling eine Stunde vor, im Herbst eine zurück: Spanien will sich in der EU für eine Abschaffung der Zeitumstellung einsetzen. Ein Schlafforscher findet, dass das eine gute Idee ist.

Die Winterzeit ist nach Einschätzung eines Schlafforschers die “Normalzeit” – und sollte in Deutschland das ganze Jahr über gelten. “Wir brauchen Licht am Morgen, nicht am Abend – so leid es mir um die schönen langen Sommerabende tut. Der Organismus ist erst auf wach ausgerichtet, wenn es hell wird”, sagte der Somnologe Hans-Günter Weeß am Mittwoch der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) in Klingenmünster. Dies sei sowohl für die Gesundheit als auch für die Leistungsfähigkeit in Schule und Beruf besser. In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren nachts eine Stunde zurückgestellt, womit die hierzulande geltende Mitteleuropäische Sommerzeit (MESZ) endet.

Eine ständige Sommerzeit findet der Forscher für Deutschland dagegen nicht empfehlenswert. Das würde etwa bedeuten, “dass es im Winter teilweise erst gegen 9.00 Uhr morgens hell wäre. Schüler würden die ersten Unterrichtsstunden noch im Dunkeln absolvieren”, so Weeß, der die schlafmedizinische Abteilung des Pfalzklinikums Klingenmünster leitet.

Die EU-Kommission hatte im Jahr 2018 Europas Bürger befragt. Damals sprachen sich 84 Prozent der rund 4,6 Millionen Teilnehmer, darunter 3 Millionen Deutsche, für eine Abschaffung der Zeitumstellung aus. Die meisten Menschen votierten für eine dauerhafte Sommerzeit.

Bevor das Ende der Zeitumstellung tatsächlich besiegelt werden kann, müssen sich die EU-Länder darauf einigen, ob sie dauerhaft Sommer- oder Winterzeit wollen. Bis 1996 wurden die Regelungen in der EU vereinheitlicht; auch Deutschland stellt die Uhren von Ende März bis Ende Oktober um. Spaniens Ministerpräsident forderte jetzt, die Zeitumstellung in der EU im kommenden Jahr zu beenden.