Die scheidende Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker (parteilos) hat einen Aufruf zur Solidarität mit Jüdinnen und Juden unterzeichnet. Zum zweiten Jahrestag des Terrorangriffs der palästinensischen Hamas und verbündeter Gruppen auf israelische Zivilisten am 7. Oktober 2023 habe Reker einen Offenen Brief des Deutschen Koordinierungsrats der Gesellschaften für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit unterzeichnet, teilte die Stadt Köln am Montag mit. Damit reihe sich Köln in die bundesweite Initiative ein, „die mit dem Solidaritätsaufruf Hoffnung auf und Sehnsucht nach Frieden für die gesamte Region zwischen dem Libanon und Gaza zum Ausdruck bringt und sich entschieden gegen den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland und weltweit ausspricht“.
„Wir dürfen nicht zulassen, dass Antisemitismus, Hass und Gewalt unser Zusammenleben vergiften“, erklärte Reker, die bei der zurückliegenden Kommunalwahl im September nicht mehr angetreten war und deren Amtszeit nach zehn Jahren am 31. Oktober endet. Köln stehe solidarisch an der Seite der jüdischen Gemeinschaft. „Es ist unsere gemeinsame Aufgabe, dem Hass entschieden entgegenzutreten und zugleich für Hoffnung und Frieden in der gesamten Region einzustehen.“
Antisemitismus nehme auch in Köln zu, erklärte Reker und verwies auf Zahlen der Fachstelle gegen Antisemitismus im NS-Dokumentationszentrum der Stadt Köln. Demnach sind vor Ort die antisemitischen Vorfälle im Jahr 2024 gegenüber dem Vorjahr um 30 Prozent gestiegen. Mit 229 registrierten Vorfällen erreichte die Zahl einen Höchststand seit Beginn der Erfassung im Jahr 2021. Die Bandbreite der Vorfälle reicht von Beleidigungen über Sachbeschädigungen bis hin zu Gewalttaten.
Am 7. Oktober jährt sich der Terrorangriff der palästinensischen Terrororganisation Hamas auf israelische Zivilisten zum zweiten Mal. Bei dem Massaker wurden am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen in Israel getötet, mehr als 240 wurden in den Gaza-Streifen verschleppt. Der Angriff löste den Gaza-Krieg zwischen Israel und der Hamas aus.