Mit der Schau “Von Albrecht von Brandenburg zu Abraham Roentgen” feiert das Mainzer Dommuseum sein 100-jähriges Bestehen. Zu sehen ist auch ein drehbarer Tabernakel – bis Mai 2026.
Das Mainzer Dommuseum stellt ab Samstag Meisterwerke von der Spätgotik bis zum Klassizismus in einer neuen Sonderausstellung aus. Im Zentrum der Schau “Von Albrecht von Brandenburg zu Abraham Roentgen” stehe dabei ein vom Neuwieder Möbelbauer Abraham Roentgen geschaffener Tabernakel aus dem Mainzer Altmünsterkloster. Der Tabernakel, in dem die geweihte Hostie ausgestellt werden kann, wurde für die Ausstellung restauriert und wieder drehbar gemacht, so dass Besucher die drei verschiedenen Schauseiten sehen können.
“Das ist allererste Liga der Möbelbaukunst. Man kann das gar nicht hoch genug einordnen”, sagte Museumsdirektor Winfried Wilhelmy. Der 1758 erschaffene Tabernakel zähle zu den schönsten Möbeln des Spätbarocks. Nach der Sonderausstellung soll er Teil der Dauerausstellung des Museums werden.
Die gezeigten Objekte stammen aus dem 15. bis 18. Jahrhundert und wurden teils für die Ausstellung restauriert. So etwa ein Flügelaltar aus dem Jahr 1513, der durch die außergewöhnliche Anzahl seiner Tafeln mehrere Wandlungen ermöglicht. Laut Experten hat der Altenburger Bildschnitzer Franz Geringswald diesen 1512/13 geschaffen. Auch verschiedene Gemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Älteren und ein barockes Madonnenbild aus dem Mainzer Armklarenkloster werden gezeigt.
Die Ausstellung findet im Rahmen des Jubiläums “100 Jahre Bischöfliches Dom- und Diözesanmuseum Mainz” statt und wird am Freitag von Bischof Peter Kohlgraf eröffnet. Sie läuft bis zum 17. Mai 2026.