Sanierung des Schleswiger Doms startet im November

Die Arbeiten kosten 17,3 Millionen Euro, wovon der Bund den größten Teil übernimmt. Für Bischof Maggard ist das Gebäude eng mit der „wechselvollen deutsch-dänischen Geschichte“ verbunden.

Der Schleswiger Dom (Archivbild)
Der Schleswiger Dom (Archivbild)Domino / Pixelio

Schleswig. Die Sanierung des 112 Meter hohen Turms und der Westfassade des Schleswiger Doms soll im November 2017 beginnen. "Mit großen Schritten können wir auf die Sanierung des St. Petri-Doms zugehen, weil der Bund, das Land und die Stadt dieses Projekt großzügig unterstützen", sagte der Schleswiger Bischof Gothart Magaard während einer Feier. Im Jahr 2020 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
Die Bausumme beträgt 17,3 Millionen Euro. Der Bund gibt 8,6 Millionen Euro. Das Land Schleswig-Holstein unterstützt den Bau mit 4,1 Millionen Euro. Die Stadt Schleswig hat 450.000 Euro zugesagt, und die Nordkirche übernimmt 4,1 Millionen Euro. Darin enthalten sind eine Millionen Euro, mit denen sich der Kirchenkreis Schleswig-Flensburg und die Kirchengemeinde Schleswig beteiligen. Mehr als drei Viertel der Kosten fließen in die Bausanierung des Turms, der Westfassade und der Fenster. Hinzu kommen barrierefreie Zugänge, eine bessere Beleuchtung sowie Be- und Entlüftung.

"Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst"

Prominente Gäste der Feier waren Kulturstaatsministerin Monika Grütters (CDU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Torsten Albig (SPD). In seinem Grußwort ging der Bischof auf die unterschiedlichen Beweggründe für einen Besuch des Doms ein. "Viele Menschen kommen von nah und fern, weil kein anderes Gebäude so eng mit der wechselvollen deutsch-dänischen Geschichte des Herzogtums Schleswig und des Landes verbunden ist", sagte er und verwies auf zahlreiche Kunstgegenstände wie den Brüggemann-Altar, das Grabmal für König Friedrich I., das Gewölbe oder den Kreuzgang.
Nach den Worten von Staatsministerin Grütters ist der Dom "ein einzigartiges Meisterwerk mittelalterlicher Baukunst". Ministerpräsident Albig betonte die gesellschaftliche Verpflichtung, Schätze wie den Dom zu bewahren. Nach den Worten von Kulturministerin Anke Spoorendonk (SSW) hat der Dom "eine Strahlkraft für die Region und den gesamten Landesteil Schleswig". Bürgermeister Arthur Christiansen betonte, "dass das gewaltige Kirchenschiff des Doms seit mindestens 800 Jahren das Zentrum der Stadt bildet".

Schutzgerüst seit sechs Jahren

Bereits wenige Jahre nach Fertigstellung des Turms 1894 waren erste Schäden aufgetreten. Die erste grundlegende Sanierung erfolgte nach dem 2. Weltkrieg. Dabei wurden Betondecken zur Stabilisierung eingezogen und die äußeren Steinschichten erneuert. Allerdings führte die Verwendung von frostanfälligen Ziegeln und ungeeignetem Mörtel zu neuen Problemen.
Weil in der Folgezeit Regenwasser in den Turm eindrang, gab es mehrfach Reparaturarbeiten. Sanierungen konnten das Eindringen des Wassers verringern, aber nicht völlig aufhalten. Seit 2004 platzen infolge Steinteile ab, was 2011 das Aufstellen eines Schutzgerüsts erforderlich machte.
Der neugotische Turm wurde von 1888 bis 1894 als Stiftung von König Wilhelm I. erbaut. Der Schleswiger Dom gehört nicht der Dom-Gemeinde, sondern der Landeskirche. 1918 wurde er als Eigentum des Königs von Preußen auf das Land Preußen und 1946 auf das Land Schleswig-Holstein übertragen. Durch den Vertrag zwischen Kirche und Staat wurde er 1957 der Landeskirche Schleswig-Holstein und später der Nordkirche übertragen. (epd)