Sanierung des Klosters Loccum weitgehend abgeschlossen

Es ist so weit: Das Kloster Loccum wird wieder in Betrieb genommen. Am ersten Tag predigt Landesbischof Meister im Festgottesdienst.

Vier Jahre lang ist im Kloster Loccum gebaut worden
Vier Jahre lang ist im Kloster Loccum gebaut wordenJens Schulze / epd

Loccum/Kr. Nienburg. Die umfassenden Bauarbeiten im Kloster Loccum bei Nienburg sind nach vier Jahren weitgehend abgeschlossen. Die 1163 von Zisterzienser-Mönchen gegründete Anlage, in der heute angehende evangelische Pastoren aus Niedersachsen und Bremen ausgebildet werden, soll am Donnerstag, 4. November, wieder in Betrieb genommen werden, wie die hannoversche Landeskirche mitteilt. Sie war seit 2017 grundlegend saniert, modernisiert und erweitert worden. Die Kosten dafür summieren sich auf 35,8 Millionen Euro. Sie werden von der Landeskirche, dem Kloster sowie durch Drittmittel finanziert.

Die Sanierung war das größte Bauprojekt der Landeskirche in der Nachkriegszeit: So wurden im zentralen Konventshaus die meisten historischen Wände und Böden geöffnet, marode Teile des Holzgebälks ausgetauscht und die Dachbalken verstärkt. Am Ostflügel entstand entsprechend dem historischen Grundriss eine moderne Bibliothek für rund 120.000 Bücher – die ursprünglichen Räume an dieser Stelle waren 1815 abgerissen worden. Neu errichtet wurde ein Gästehaus für die Vikarinnen und Vikare. Auch ein Teil der Außenanlagen wurde neu gestaltet.

Historisches Predigerseminar

In einem Festgottesdienst am 4. November um 14 Uhr in der Klosterkirche predigt Landesbischof Ralf Meister, der auch Abt des Klosters ist. Anschließend erhält der Studiendirektor des Predigerseminars, Matthias Wilke, symbolisch den Schlüssel für die neu gestalteten Räume.

Das Kloster Loccum gilt neben dem Kloster Maulbronn bei Pforzheim als das besterhaltene Zisterzienserkloster nördlich der Alpen. Das seit 1820 dort ansässige Predigerseminar ist eines der ältesten in Deutschland. Aus der Zeit von vor 200 Jahren besitzt das Kloster noch Originalmöbel, die künftig wieder aufgestellt werden sollen.