Das Ruhr Museum auf dem Unesco-Welterbe Zollverein in Essen zeigt ab Sonntag eine Ausstellung der Dokumentarfotografin Brigitte Kraemer. Unter dem Titel „Wie man lebt – wo man lebt“ sind rund 200 Arbeiten aus den vergangenen 40 Jahren zu sehen, wie das Museum am Freitag mitteilte. Die 1954 geborene Künstlerin dokumentiere seit Anfang der 1980er Jahre den Alltag und die Freizeit von Menschen im Ruhrgebiet. Sie zeige Menschen in der Freizeit, im Alltag, aber auch in schwierigen Lebenslagen. Schauplätze ihrer Aufnahmen sind zum Beispiel Kleingärten, Campingplätze, Frauenhäuser oder das Friedensdorf Oberhausen.
„Brigitte Kraemer hat den ‘Ruhri’, den Typus des Ruhrgebietsmenschen fotografisch geschaffen“, erklärte Museumsdirektor Heinrich Theodor Grütter. „Sie hat wie kaum eine andere Fotografin die Lebensfreude, aber auch die Herausforderungen der Menschen im Ruhrgebiet über Jahrzehnte im Bild festgehalten.“ Das Ruhr Museum hatte das Gesamtwerk der Fotografin 2022 mithilfe von Spenden angekauft und besitzt seitdem 360.000 Negative sowie Abzüge in Schwarzweiß und Farbe.
Die Ausstellung, die bis zum 31. August 2026 zu sehen ist, ist die letzte Schau einer dreiteiligen Serie zu bedeutenden Fotografinnen des Ruhrgebiets. Zuvor hatte das Ruhr Museum bereits Werkschauen von Marga Kingler und Ruth Hallensleben präsentiert.